Umdenken bei Patagonia: Zum 50-jährigen Jubiläum setzt die Brand auf grünes Bewusstsein

Patagonia
Foto: Yvon Chouinard (c) Campbell Brewer

Business as unusual: Wer hier einen Versprecher vermutet, irrt. Outdoormarke Patagonia stellt im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens neue Parameter und setzt, statt auf gewinnorientiertes Wachstum, auf den Erhalt unseres Planeten und ein Umdenken von global agierenden Unternehmen. Aus der Sicht von Gründer Yvon Chouinard kein Widerspruch, sondern wertvolle Synergie.

Die Nachricht, dass Chouinard die milliardenschweren Gewinne seines Bekleidungsunternehmens, anstelle an der Börse lieber in den Umweltschutz investiert, hatte im vergangenen Jahr branchenübergreifend für Furore gesorgt. Patagonia steht ab sofort als Sinnbild eines gewinnorientierten Unternehmens, das beweist, dass der Kapitalismus für den Erhalt des Planeten arbeiten kann. Das von der New York Times auf zirka drei Milliarden Euro geschätzte kalifornische Unternehmen geht derzeit von einer jährlichen Dividende von etwa 100 Millionen US-Dollar aus, die nicht wie üblich an Aktionäre, sondern an gemeinnützige Stiftungen, sondern an gemeinnützige Stiftungen ausgezahlt werden, die sich für den Erhalt unseres Planeten einsetzen.

Verantwortungsbewusst für die Future Generation

‚(Zurück-)Geben statt nehmen’ lautet die Zukunftsdevise bei Patagonia: „Anstatt immer weiter Ressourcen aus der Natur zu ziehen und sie in immer größeres werdendes Vermögen für Investor:innen umzuwandeln, wollen wir den von Patagonia erzielten Gewinn nutzen, um die Quelle allen Wohlstands zu schützen. Die Erde ist dabei unser einziger Aktionär“, erklärt Yvon Chouinard und fordert damit ein branchenübergreifendes Umdenken. Kapital als Tool nutzen, um einschneidende Veränderungen, die unsere Welt und unsere Zukunft nachhaltig und positiv beeinflussen, sei bereits vor 50 Jahren seine Vision gewesen. „Es ist ein halbes Jahrhundert her, dass wir unser Experiment des verantwortungsvollen Wirtschaftens begonnen haben. Angefangen bei der Auswahl an ressourcen- und klimaschonenden Materialen, über das regelmäßige Spenden des prozentualen Jahresumsatzes, dem Eintrag von Patagonia als gemeinnützige Aktiengesellschaft bis hin zu der offiziellen Verankerung unsere Wertvorstellungen in der Unternehmenssatzung – wir sind im Geschäft, um unseren Heimatplaneten zu retten“, plädiert Chouinard, der laut eigener Aussage nie Geschäftsmann sein sollte.

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Perspektivisch will sich das Unternehmen fortan gesellschaftlich relevanten Fragen widmen, die Patagonia sowie weltweit erfolgreiche Unternehmen in Zukunft berücksichtigen werden müssen, um wettbewerbsfähig und gleichzeitig umweltbewusst zu bleiben: Wie kann sich Kapitalismus hinsichtlich Verantwortung und Qualität weiterentwickeln? Wie kann Patagonia Communities besser mobilisieren, um die Ursachen der Klima- und Umweltkrise zu bekämpfen? Wer sind die Partner:innen, die sich dem Unternehmen auf diesem Weg anschließen werden?