Focus on Fabrics – Sebastian Klinder über die Fabric Days

Fabric Days
Sebastian KlinderFoto: Munich Fabric Start

Das Interview erschien in J’N’C News 3/20.

Mit den Fabric Days hat die Munich Fabric Start bewiesen, dass sich sich an die gegeben Situation anpassen kann, um der Textil-Branche auch weiterhin einen wichtigen Hafen zu bieten. Wir baten Sebastian Klinder, uns erste Einblicke auf die kommende Fabric Days-Messe im nächsten Jahr zu geben.

Als erste Stoffmesse nach dem Lockdown haben die Fabric Days ein positives Zeichen für physische Messen gesetzt. Auch die Spring.Summer 22 Ausgabe vom 26. bis 28. Januar 2021 wird wieder das Format der Fabric Days haben. Wie hat es sich für dich angefühlt wieder auf einer Messe zu sein und gibt es Learnings, die zu den kommenden Fabric Days umgesetzt werden?
Nach sehr dynamischen Monaten und vielen abgesagten Events hat es sich natürlich sehr gut angefühlt, wieder im persönlichen Austausch mit der Branche sein zu können. Ich denke, dies war vor Ort bei allen Beteiligten und Besuchern auch spür- und sichtbar. Wir sind sehr glücklich und dankbar, mit den Fabric Days ein Parade-Beispiel für folgende Fachmessen unter den neuen Gegebenheiten realisiert zu haben. Die rundum positive Resonanz und der große Rückhalt von Aussteller- wie Besucherseite spornt uns nun an, die kommenden Messen zu planen. Natürlich aufbauend auf dem bewährten Sicherheits- und Hygienekonzept und mit Rücksicht auf die neuen Gegebenheiten. Das größte Learning ist, die Flexibilität für sich täglich verändernde Voraussetzungen. Aber auch, Rücksicht auf durch die aktuelle Situation verursachte individuelle Belange sowie die Einsicht, dass wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und zusammenhalten müssen.

Die Messesituation ist unverändert, was die Planungssicherheit betrifft – insbesondere jetzt, wo Einreiseregulierungen und Risikogebiete die Situation weiterhin erschweren. Offene Kommunikation ist daher das derzeit Einzige, auf das sich die Branche verlassen kann. Wie bewertest du das Handling innerhalb der Messe-Branche angesichts Transparenz und Solidarität?
Wir selbst sind in einem ständigen offenen Dialog mit unseren Partnern und Ausstellern – und können dies auch in der gesamten Industrie beobachten. Momentan wird besonders deutlich, wie wichtig langjährige Partnerschaften und Synergien sind, die auf Vertrauen und Loyalität basieren. Auch innerhalb der Messe-Branche wird offen über die momentanen Probleme und Herausforderungen diskutiert. Wir tauschen Ideen aus und unterstützen einander, wo es geht. Eine sehr positive Entwicklung, die sicherlich auch zukunftsträchtig ist.

Was hat dich über die vergangenen Monate überrascht oder gar beeindruckt und worauf blickst du eher mit Skepsis? Besonders beeindruckt sind wir von der großen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der gesamten Branche. Beeindruckend finde ich außerdem, wie sehr das Gemeinschaftsgefühl nun spürbar wird und wie selbstverständlich es wird, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – im Job, wie privat. Gleichzeitig freuen wir uns sehr darüber, dass wir von vielen Kreativen in den vergangenen Monaten das Feedback erhalten haben, wie wichtig unsere Messen und physische Events sind, um in die Welt der Textilien einzutauchen. Diese Wertschätzung macht uns natürlich sehr glücklich, wenngleich es uns allen wahrscheinlich noch gar nicht bewusst ist, welch weitreichende Veränderungen die Pandemie mit sich bringen wird, welche Traditionen und Institutionen damit langfristig verloren gehen könnten.

Im Januar soll die Fabric Days stattfinden und wir hoffen alle, dass dem auch so sein wird, aber wie gesagt, ist die Unberechenbarkeit der Pandemie der Messeplaner größter Feind. Liegt ein Alternativ-Event wie die Fabric Days als Plan B bereit und wenn ja, inwiefern wird und muss sich diese Alternative weiterentwickeln?
Mit den vergangenen Fabric Days haben wir mit unserem Team bewiesen, dass eine Fachmesse in Zeiten mit COVID-19 mit vereinten Kräften und trotz der großen Herausforderungen möglich ist. Wir haben gezeigt, dass wir uns flexibel und zuverlässig an sich verändernde Gegebenheiten anpassen können. Auf Basis unseres umfangreichen Hygiene- und Sicherheitskonzepts planen wir nun für den 26. bis 28. Januar 2021 die zweite Edition der Fabric Days. Das ist unser Plan B in dieser außergewöhnlichen Zeit. Wir fokussieren uns damit auf das, was wir gut können.

Mehr unter fabric-days.com.