Hessnatur unterstützt den Anbau von Bio-Leinen mit Ballenpresse

Bio-Leinen
Foto: Presse

Der Leinenanbau ist mittlerweile fast ganz aus Europa verschwunden und in Deutschland wird mittlerweile nur noch in Hessen Bio-Leinen regional angebaut. Das hat zur Folge, dass es nur noch wenige Spezialmaschinen hierzulande gibt, die das Leinen zu Ballen rollen und somit für die Weiterverarbeitung bereitstellen. Hessnatur sichert nun mit der Finanzierung einer Ballenpresse die Fortführung des nunmehr einzigen, deutschen Anbauprojekts für Bio-Leinen.

Der nachhaltige Anbau von Flachs

Die Flachspflanze, die für die Herstellung von Leinen benötigt wird, hat grundsätzlich keine hohen Ansprüche. Dennoch ist sie, wie jede andere Pflanze, anfällig für Schädlinge und Pilze, weshalb der konventionelle Anbau auf Pestizide und andere Chemikalien setzt.
Beim nachhaltigen Anbau wird selbstredend gänzlich auf gefährliche Chemikalien verzichtet. Auch die nachhaltige Verarbeitung des Flachs hebt sich deutlich von der konventionellen Methode ab: Während diese nämlich auf die Warmwasserröste mit hohem Wasserverbrauch zurückgreift, um die Pflanze in ihre Einzelteile zu zerlegen, erledigen bei der nachhaltigen Tauröste natürliche Bakterien und Pilzorganismen die Spaltung auf dem Feld. Einziger Nachteil: Es dauert natürlich länger, weshalb auch verhältnismäßig weniger produziert wird. 

Bio-Leinen
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Die Ballenpresse als wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Anbaus

Das ist jedoch kein Argument für Hessnatur nicht auf die einzig richtige Art zu machen: Da es kaum möglich war, Leinen aus kontrolliert biologischem Anbau zu finden, hat das Eco & Fair Fashion Unternehmen 2005 selbst das Leinen-Anbauprojekt ins Leben gerufen und den Flachsanbau nach Deutschland zurückgeholt. Drei Biobauern betreuen seither den traditionellen Anbau unter Einhaltung der Richtlinien des Bio-Anbauverbands und Hessnatur verarbeitet die Ernte ökologisch weiter.

Der kontrolliert biologische Anbau des Flachs stellt die Bauern vor große Herausforderungen, da dieser stark wetterabhängig ist. Die Ballenpresse, die an einen Traktor gehängt wird, um den Flachs auf dem Feld zu großen Ballen zu rollen, erleichtert die weitere Verarbeitung: Nach der Tauröste werden die auf dem Feld liegenden Flachspflanzen durch einen mitlaufenden Faden wie ein Teppich eingerollt. Nur so ist es möglich, dass sie beim anschließenden Schwingen der Fasern in einem kleinen belgischen Betrieb in die Maschine eingezogen und weiterverarbeitet werden können. 

„Ohne das große Engagement unserer langjährigen Partner wäre das ganze Projekt nicht möglich. Wir sind immer wieder begeistert, wie sie mit ihrer Expertise und Leidenschaft den Flachsanbau betreiben und dieses besondere Produkt für Hessnatur herstellen. Die Presse soll die Bauern bei ihrer Arbeit unterstützen und den Flachsanbau in Deutschland bewahren“, so Andrea Sibylle Ebinger, CEO Hessnatur.