Good-bye Berlin: Premium Group und Messe Frankfurt initiieren die Frankfurt Fashion Week

Frankfurt Fashion Week
Foto: Presse

„Unveiling the Unexpected“ lautet der Claim der zwei großen Messeveranstalter Premium Group und Messe Frankfurt unter dem sie die Modebranche gerade aufrütteln. Denn: Die Premium Group zieht zum Sommer 2021 mit ihren Messen in die hessische Landeshauptstadt und initiiert gemeinsam mit der Messe Frankfurt die Frankfurt Fashion Week.

Good-bye Berlin, hello Frankfurt. 

„Wow. Wow. Wow“, sagte Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt heute morgen bei der Pressekonferenz recht salopp, aber doch treffend über die Zukunftspläne beider Messeformate. Er spricht damit aus, was viele gerade denken. Die Premium Group zieht mit ihren Formaten nach Frankfurt und kooperiert mit denen der Messe Frankfurt. Es ist keine neue Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen, aber eine durchaus neu gedachte. Getreu dem Motto „alte Wege öffnen keine neuen Türen“, gehen Premium Group und Messe Frankfurt ab sofort gemeinsame Weg und denken die Modebranche neu. Mit Tradeshows, darunter die Premium, Seek, FashionTech und Neonyt, zahlreichen Konferenzen, diversen Runways und in der Stadt verteilten Events soll, basierend auf den beiden Säulen Digitalisierung und Nachhaltigkeit, Frankfurt zum neuen Hotspot der Modeindustrie werden. 

„Der Umzug nach Frankfurt im Juli 2021 ist ein großer und ein wichtiger Schritt für uns und unsere Kunden. Nach 18 Jahren Berlin ist es an der Zeit, etwas Neues zu wagen und ein Zeichen zu setzen“, so Anita Tillmann, Managing Partner der Premium Group. „Wir gehen aus einer Position der Stärke mit dem Ziel, die Transformation, in der sich der gesamte Markt befindet, wesentlich mitzugestalten. Unsere Messen in Berlin sind sehr erfolgreich und umso wichtiger ist es, das Momentum zu nutzen, etwas Neues zu schaffen.“ Auf die Frage hin, warum sie von Berlin nach Frankfurt ziehen, antwortet sie: „Frankfurt ist ein neuer, unverbrauchter Standort für die Modebranche – zukunftsfähig und sexy. Wir haben die große Chance, alle Formate neu zu definieren, neue Themenschwerpunkte zu setzen. Wir werden Bewährtes noch besser machen und überholte Konzepte über Bord werfen.“

Frankfurt Fashion Week
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Wirtschaftsplus für die Finanzmetropole

Ein Umzug von einem Format wie beispielsweise der Premium bringt auch viele wirtschaftliche Vorteile mit sich. Das freut nicht nur Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main: „Die Realisierung einer Frankfurt Fashion Week bietet für die Stadt Frankfurt eine einmalige und internationale wirtschaftliche Chance. Wir rechnen mit einer Umwegrentabilität von über 200 Millionen Euro pro Jahr für unsere Heimatstadt und die Region. Hotellerie, Gastronomie und Transport werden dadurch massiv angekurbelt. Frankfurt war immer stilprägend für Kunst, Architektur, Design und bekannt für seine einmalige Club-, Bar- und Restaurant-Szene. Durch die neue Frankfurt Fashion Week steigt jetzt auch unsere Strahlkraft als internationaler Fashionstandort. Wir werden das Thema Mode und Design in die Stadt tragen und mit eigenen spannenden Veranstaltungen ergänzen. Mich macht stolz, das wir diese drei prominente Messen mit immerhin über 2.000 Designern von Berlin nach Frankfurt locken konnten“, so Feldmann abschließend. Doch wie gut kann Frankfurt Mode wirklich? Denn die Skepsis ist der Euphorie gleichauf.

Imagewechsel und neue Impulse

„Diese besondere Messe für Frankfurt am Main zu sichern, ist eine große Chance, um unser Image national und weltweit zu stärken. Die Stadt ist bereit dazu, die notwendigen Mittel in den nächsten Jahren aufzubringen, um den Menschen aus Nah und Fern zu zeigen, dass Frankfurt genau der kreative Ort ist, wo die Fashion Week reinpasst und dazugehört“, versichert Wirtschaftsdezernent Markus Frank. Dennoch: Denkt man an Mode, kommt einem nicht ad hoc die Rhein-Main-Metropole in den Sinn. Die Gelegenheit, neue Impulse zu schaffen, die Branche auf neue Wege zu bringen und sie somit wieder aufmerksamer für Neues zu machen, das hat durchaus seinen Reiz. Inwiefern der neue Standort Berlins Rang als deutscher Fashion Hot Spot streitig machen wird, das bleibt abzuwarten. Klar ist, dass die Frankfurt Fashion Week sich an eine Community richtet, die zukunftsorientiert, digital-affine und neugierig ist – egal ob B2B, B2C, B2P oder P2P. Ob diese dann auch entsprechend abgeholt werden kann, wird sich nächstes Jahr zeigen. Doch Anita Tillmann ist sich sicher: „Wenn Fashion, Lifestyle, Digitalinnovationen und Nachhaltigkeit eine Synthese eingehen – dann entsteht etwas Neues, Unerwartetes. Genau das ist unser Anspruch. Unveiling The Unexpected. Frankfurt ist dafür ein neuer, unverbrauchter Standort. Wir freuen uns darauf.“