Transformation ist einer der Schlüsselbegriffe der vom 5. bis 9. Juli 2021 geplanten Frankfurt Fashion Week. Anita Tillmann, Managing Partner Premium Group, und Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt, wollen mit der neuen Fashion Trade Show den Weg zu einer zukunftsorientierten, nachhaltigeren Fashion- und Textilbranche ebnen. Auf der Pressekonferenz vom 2. Dezember wurden erste Pläne und wichtige Säulen des Branchenevents vorgestellt.
Sustainable Development Goals
Zur Realisation der nachhaltigen Ziele hat die Frankfurt Fashion Week einen wichtigen Partner an Bord geholt, nämlich die Conscious Fashion Campaign (CFC), die mit dem United Nations Office for Partnerships (UNOP) zusammenarbeitet. Aufbauend auf der bestehenden Zusammenarbeit von UNOP und Messe Frankfurt, soll die FFW zu einer Plattform aufgebaut werden, die die Modebranche dabei unterstützt, die Sustainable Development Goals, kurz: SDGs, weiterzuentwickeln und die so genannte ‚Dekade des Handelns‘ (Decade of Action) einzuleiten.
„Es ist unser Anspruch, dass die Frankfurt Fashion Week eine aktive Rolle dabei spielt, Lösungen für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen zu finden, und dass sie die Ziele der internationalen Politik unterstützt, so etwa den European Green Deal. Auch die Mode- und Textilbranche soll bis 2050 klimaneutral werden. Um das zu schaffen, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Die Frankfurt Fashion Week lädt alle Initiierenden und Beteiligten nachhaltiger Konzepte, Kongresse und Shows, die sich dem Thema Sustainability widmen, ein, sich in Frankfurt zu treffen, zu diskutieren und konkrete Entscheidungen zu treffen, um gemeinsam an etwas Großem zu arbeiten. Wir vernetzen die relevantesten Makers und Shakers für eine zukunftsfähige Mode- und Textilbranche“, betont Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Schlüsselthema Sustainability
Ziel der FFW ist, dass sich bis 2023 alle Aussteller und Teilnehmer zu den Sustainable Development Goals bekennen. Die SDGs sind Kernthema sämtlicher Formate der FFW. Geplant ist, dass die Nachhaltigkeitsziele der UN für das Publikum der Fashion Week sichtbar und erlebbar gemacht und somit ihre Ziele und Umsetzungsvorschläge an die Teilnehmer weitergegeben werden. Konkrete Beispiele sind der eintägige ‚Frankfurt Fashion SDG Summit presented by Conscious Fashion Campaign‘, im Rahmen dessen Themen wie Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und ihre Bedeutung für eine zukunftsweisende Modebranche behandelt werden.
Des Weiteren soll zur kommenden Veranstaltung ein Nachhaltigkeitsaward für herausragendes, innovatives, nachhaltiges Design und weitere Kategorien lanciert werden. „Wir setzen uns dafür ein, Transformation in Gang zu bringen – dafür muss nicht nur der Mindset grundsätzlich geändert werden, sondern wir alle müssen auch den Mut haben, transparent und ehrlich zu sein. Es geht darum, Werte und Wertschöpfung nicht als Kontroverse, sondern als Chance zu begreifen. Wir tun das, was wir am besten können: relevante Player auf allen Ebenen miteinander vernetzen. Die Frankfurt Fashion Week mit ihrem Ecosystem wird zum Enabler. Wir kreieren eine Plattform, die den branchenweiten Change choreografiert. Mit diesem Impuls entwickeln wir auch unsere Messeformate von einem Marketplace of Product zu einem Marketplace of Purpose and Ideas“, sagt Anita Tillmann.
Neues Messeformat The Ground
Neben zu erwartenden Bereichen wie B2B und B2C und Modesegmenten wie Womens- und Menswear und natürlich Konferenzen und Fashion Shows wird es das neue Format The Ground geben. Das Konzept setzt sich aus verschiedenen Strömungen zusammen: Denim meets Gen Y meets High Street. Das hybride Business-to-the-People-Format, kurz: B2P, wiederum präsentiert Iconic Brands für eine zukunftsorientierte Zielgruppe. Die Aussteller sollen von Ingredient-Brands über Direct-to-Consumer-Marken sowie herkömmlich distribuierten Denim-, Sneaker-, Lifestyle- und Performancelabels reichen. Formate wie der ‚Community Space‘ und die ‚Community Content Stage‘ sollen als neuartige Präsentationsmöglichkeit dienen, Marken, Produkte und Prozesse in Szene zu setzen. Die Kuratierung der Aussteller orientiert sich an den Sustainable Development Goals. Das heißt, potenzielle Teilnehmer von The Ground müssen mit ihren Unternehmen mindestens fünf der 17 SDGs erfüllen. The Ground ist gemeinsam mit den B2B-Messen Premium, Seek und Neonyt auf dem Frankfurter Messegelände geplant.
Vom Finanzplatz zur Fashionmetropole
Die ganze Stadt Frankfurt wird im Juli zum Fashion Hot Spot. Auch die SKTWK Skateweek findet parallel zur FFW statt: Contests, offene Sessions, Kunst- und Fotoausstellungen sowie Videoscreenings, Musik und Partys stiften einen authentischen Happening Charakter. Runway-Shows dürfen natürlich nicht fehlen. Geplant ist ein hybrides Runway-Konzept, das in der Frankfurter Festhalle realisiert werden soll. Weiter Locations sind als Austragungsort für Präsentationen angedacht. Der Schauenkalender soll sowohl klassische Fashionshows für geladenes Fachpublikum als auch kuratierte Shows mit Shop-The-Runway-Formaten umfassen. Livestreams werden die Shows für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.