5 Fragen an Emma Wisden zum neuen Urban Outfitters Store in München

Urban Outfitters in München
Foto: Presse

Im August 2020 eröffnete Urban Outfitters in München seinen bislang größten Store auf dem europäischen Festland. Damit setzt der US-amerikanische Lifestyle-Retailer seine Expansionspläne in Deutschland fort. 

Die neue Vorzeigefiliale, mit einer Gesamtfläche von 1.700 Quadratmetern auf drei Etagen, liegt in unmittelbarer Nähe der historischen Frauenkirche und ist der größte Store seit der Eröffnung des Londoner Flagship-Stores in 2004. Wir sprachen mit Emma Wisden, Managing Director UO Europe, im Interview über das Potential des deutschen Marktes, Pflanzen-Pop-up-Shops und die zeitgenössischen Anforderungen der Endkonsumenten.

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Urban Outfitters in München. Sie haben sich ein spannendes Jahr für die Eröffnung ausgesucht. Wie verlief die Planung gegen Corona? Wurden kurzfristig Anpassungen vorgenommen?
Vielen Dank, und ja, es war für uns alle ein ganz besonderes Jahr. Unser gesamtes Retailteam hat einen großartigen Job bei der Umsetzung der hohen Hygienemaßnahmen und zur Erfüllung und Einhaltung der behördlichen Auflagen, in all unseren Geschäften in Deutschland und Europa, geleistet. All diese Maßnahmen dienen natürlich dafür, dass unseren Mitarbeitern und unseren Kunden ein besonders sicheres und dennoch angenehmes Einkaufserlebnis gewährleistet wird.
Glücklicherweise wurde die Eröffnung vor COVID-19 geplant, was uns genügend Zeit sichern konnte, um alle Hygienemaßnahmen ohne Zeitdruck umzusetzten, sodass der geplante Eröffnungstermin nicht verschoben werden musste.
Was unser Lifestyle-Produkt betrifft, bin ich sehr stolz auf das Team, das in kürzester Zeit ein einzigartiges Angebot an Sanitärprodukten und eine Vielzahl wiederverwendbarer Baumwollgesichtsmasken eingeführt hat – die plissierte Tie-Dye-Version von UO ist mein persönlicher Favorit.

Urban Outfitters in München
Emma Wisden, Managing Director UO Europe Foto: Presse

Warum wurde für diesen Store gerade München ausgewählt? Und gibt es andere Städte, in denen Sie sich derartig große UO-Flächen ebenfalls vorstellen können?
Seit der Eröffnung unseres ersten Stores in Hamburg im Oktober 2008, haben wir großen Zuspruch von unserer Deutschen Community erhalten, was für uns natürlich das enorme Wachstumspotential ausdrückte, welches der deutsche Markt für uns mit sich bringt. Seit 2017 haben wir allein in Deutschland fünf Geschäfte eröffnet – in keinem anderen Land in Europa haben wir so viele Stores in diesem Zeitraum eröffnet.
Gerade in letzter Zeit haben wir in Süddeutschland ein enormes Wachstum erlebt, insbesondere in Städten wie Oberhausen, Stuttgart und Nürnberg. Das rasante Wachstum im Süden und der vorherige sehr erfolgreiche Pop-up-Store in München, im Jahr 2014, haben uns bei der Entscheidung für den neuen Mega- Store in München geholfen.
Wir haben derzeit über 60 Geschäfte in Europa, einschließlich Konzessionen-Stores und wir konzentrieren uns weiterhin auf die Expansion innerhalb Deutschlands, der Niederlande, Frankreichs und Spaniens, wobei weitere Eröffnungen für 2021 geplant sind. Dennoch wird München in naher Zukunft unser größter Store auf dem europäischen Festland bleiben.

Urban Outfitters in München
Foto: Presse

Der deutsche Einzelhandel hatte bereits vor der Coronakrise seine Schwierigkeiten und tut sich schwer mit den Anforderungen der Endkonsumenten. Doch wie erreicht man heutzutage eigentlich seine Zielgruppe und was muss hierzulande anders laufen?
Als Marke und um den Endkonsumenten in all unseren Märkten zu erreichen, wollen wir einen Raum, bzw. eine Erlebniswelt schaffen, die unbestreitbar Urban Outfitters ist, jedoch zugleich einen lokalen und einzigartigen Touch hat.
Historisch gesehen haben wir schon immer mit lokalen und jungen Talenten aus der Kreativbranche zusammengearbeitet und ihnen gerne eine große Plattform gegeben. Wir glauben ebenfalls fest daran, dass zum jetztigen Zeitpunkt Pop-up Stores nur eine der vielen Möglichkeiten sind, wie wir unser Retailerlebnis für unsere Kunden einzigartig und spannend gestalten können. Um die Konsumenten richtig zu erreichen, hören wir unseren Verbrauchern genau zu und können somit ihre komplexen und schnell wechselnden Bedürfnisse verstehen und uns demnach richten.
Zur Eröffnung des Münchner Geschäfts haben wir erstmals zwei Neuheiten für die Marke eingeführt: den allerersten iets frans… Stand-Alone-Shop, der von lokalen Künstlern individuell gestaltet wurde, und der allererste Pflanzen-Pop-up-Shop. Hier haben wir mit dem Berliner Start-up Bosque zusammengearbeitet.

Urban Outfitters in München
Foto: Presse

Stichwort Point of Experience – neben Pflanzen-Corners wartet UO in München mit vielen weiteren Pop-up Flächen auf, von Apparel über Sneakers oder eben Pflanzen und bietet somit zu Beginn ein abwechslungsreiches Experience-Angebot für die Kunden an. Aber wodurch definiert sich der POE grundsätzlich und wie sieht die Zukunft von Stores aus?
COVID-19 hat für uns als Marke einige interessante, neue digitale Möglichkeiten geschaffen. So natürlich die Verbindung und Verbesserung des gesamten Einzelhandelserlebnisses, beginnend vom stationären Stores bis hin zum Online-Stores. Gegenwärtig verbessern wir stetig unsere Omni-Channel-Erfahrung für unsere Community. Aktuell bieten wir die sehr beliebte Buy and Collect Möglichkeit an, sowie ein digitales Treueprogramm und Apps in der jeweiligen Landessprache. Natürlich hören wir auch stetig auf die Wünsche unserer Community und werden sämtliche Omni-Channel Möglichkeiten weiterhin in er Zukunft ausbauen.

Können Sie uns zum Schluss Ihre Top To-dos im Einzelhandel nennen?
Wir freuen uns immer darauf, weiterhin mit lokalen, jungen Talenten zusammenzuarbeiten und unsere Community von innen heraus aufzubauen und zu unterstützen – ganz egal welche Herausforderungen noch auf uns zukommen! Für uns ist es sehr wichtig, unseren Kunden zuzuhören, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen und somit ein einzigartiges Einkaufserlebnis schaffen zu können.