Rund 900.000 digitale Neukunden für Mango

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Foto: Mango

Die COVID-19 Pandemie führte zu mehr Konsum im Netz. Davon profitiert jetzt der spanische Modekonzern Mango. Er zählte während des Shutdowns fast 900.000 digitale Neukunden und konnte seinen Online-Umsatz im selben Zeitraum um fast 50 Prozent steigern.

Mehr Onlineumsatz während des Lockdowns

Insgesamt bedient Mango nun ca. 6 Millionen aktive E-Commerce-Kunden. Die Zunahme an neuen 900.000 Neukunden online hat zum erheblichen Umsatzwachstum, das in diesem Kanal zwischen dem 15. März und dem 1. Juni erzielt wurde, maßgeblich beigetragen, denn Mango hat etwa 50 Prozent mehr Umsatz erzielt als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019. In diesen Tagen hat der multinationale Konzern auch mehr als 140 Millionen Besuche seiner E-Commerce-Webseite gezählt, was einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet. 

Beschleunigter Digitalisierungsprozess

„Im Jahr 2019 betrug der Online-Umsatz von Mango bereits 24 Prozent unseres Gesamtumsatzes“, erklärt Toni Ruiz, CEO von Mango. „Und dieses Jahr wächst unser E-Commerce-Kanal über das angestrebte Ziel von 20 Prozent hinaus, was ganz sicher eine hervorragende Bilanz ist. Der aufgrund der globalen Gesundheitskrise ausgelöste Shutdown hat den Digitalisierungsprozess in diesem Sektor beschleunigt. Die Tatsache, dass wir unseren E-Commerce vor 20 Jahren eingeführt haben, hat es uns ermöglicht, dieser außergewöhnlichen Situation mit uneingeschränkter Garantie und Kapazität zu begegnen, um das Wachstum des Online-Handels zu unterstützen. Wir werden weiterhin die unternehmensweite digitale Umwandlung ausbauen“.

Der im Online-Verkauf erzielte Umsatz von Mango beläuft sich für 2019 auf 564 Mio. Euro, das heißt 24 Prozent des Gesamtumsatzes des Konzerns und ein Plus von 26,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Ein Drittel der Kunden sind Erstkäufer. obs/Kearney/Kearney 2020

Großes Potenzial auch nach der Krise

Auch der Onlineriese Zalando verzeichnete bereits im April ein Neukundenplus um fast 40 Prozent – so hoch wie noch nie zuvor in diesem Monat, wie Firmenchef Rubin Ritter bestätigte. Im April, sprich zu Beginn der Coronakrise, war bereits bei vielen Branchen zu erkennen, dass die Corona-Krise immer mehr Neukunden ins Internet treibt. Sebastian Schoemann, Partner und Digitalexperte bei der Managementberatung Kearney sagte sogar, dass in manchen Branchen die Nachfrage über digitale Kanäle bis zu 300 Prozent steige. „Unsere repräsentative Konsumentenbefragung zeigt, dass Kunden, die vorher nicht oder weniger im Internet gekauft haben, auch nach Corona weiter im Internet einkaufen wollen. Dadurch ergeben sich große Chancen, auf digitalen Kanälen neue Kundengruppen zu erschließen und zu halten“, führt er fort. Conrad Heider, Principal bei Kearney, ergänzt: „Der Online-Handel erlebt einen massiven Wachstumsschub mit der Erschließung neuer Kundengruppen. Unternehmen müssen rasch lernen, die neugewonnenen Kunden zu halten und an sich zu binden. Wenn die digitalen Kanäle richtig bedient werden, können der Kundenstamm und das Geschäft langfristig verdoppelt werden.“

Digitale Neukunden auch für kleine Händler 

Dabei sind die Gewinner nicht immer nur die großen Platzhirsche. Auch kleine Händler konnten erstmalig Online-Kunden für sich gewinnen. Das zeigte laut dem Adzine.de eine aktuellen Studie von Criteo. Die globale Studie ‚Peak to Recovery’ wurde in zwölf Märkten von Mitte bis Ende Mai durchgeführt und erforschte den Wandel in Bezug auf Konsum-Gewohnheiten und die Erwartungen an Stores. Daraus ergab sich, dass 29 Prozent der Deutschen erstmals im Lockdown bei ausgewählten Online-Shops eingekauft haben. Dabei handelte es sich bei 35 Prozent um kleinere Stores, die für sie zuvor unbekannt waren. „Unsere Umfrage belegt, dass keineswegs nur die Schwergewichte oder die bekanntesten Shops aus dem E-Commerce während der Pandemie zusätzliche Umsätze verzeichnen konnten“, erklärt Corinna Hohenleitner, Country Director DACH bei Criteo. „Viele Nutzer haben Neues ausprobiert, was auch kleineren, unbekannteren Playern in die Karten gespielt hat. Viele Konsumenten zeigten sich mit ihren neu entdeckten Shops zufrieden, was diesen Händlern auch mittelfristig weitere Potenziale bietet.“