5 Fragen an Andrew Olah & Vivian Wang zum Comeback der Kingpins Amsterdam

Kingpins Amsterdam
Foto: Jasmin Chew

Nur noch wenige Wochen: Am 20. und 21. April 2022 findet nach über zwei Jahren wieder eine physische Kingpins-Veranstaltung statt. Endlich kann die neue Location eingeweiht werden. Im November 2019 verkündete Messegründer Andrew Olah voller Vorfreude den Umzug von der Westergasfabriek nach SugarCity. Doch nur wenige Monate brach die Pandemie aus. Aus der Not heraus wurde die digitale Kingpins24 kreiert. Im Interview mit Andrew Olah und Vivian Wang, Managing Director und Global Sales Manager, erklären sie, wie die beiden Formate künftig koexistieren und worauf sie sich auf der Messe am meisten freuen.

Es sind über zwei lange Jahre seit der letzten physischen Kingpins Amsterdam vergangen und das kurz bevor der neue Standort eingeweiht werden konnte. Welche spannenden Programmpunkte erwartet die Besucher:innen? 
Andrew: Es sind 2,5 Jahre seit unserer letzten Ausstellung im Oktober 2019 vergangen – eine lange Zeit. Es gibt zu viele Dinge, die in unserer kommenden Ausgabe stattfinden, um sie hier alle vorab zu teilen, aber wir haben unseren Veranstaltungsort gewechselt, was ein gewaltiges Unterfangen ist, und unsere Show ist ausverkauft. Ebenso gibt es zu viele nachhaltige Fortschritte in unserer Branche, um sie alle zu erwähnen. Aber es genügt zu sagen, dass die Fabriken/Aussteller:innen sehr aufregende Neuigkeiten zu teilen haben werden. Wir denken, dass unsere Seminare über den Denim Deal und das Star Network, das mit dem Ethical Council, das von mir selbst gegründet wurde, zusammenarbeitet, ebenfalls inspirierend sein werden.  
Vivian: Wir haben dieses Mal so viele Sponsoren. Es ist wirklich toll, den ganzen Enthusiasmus und die Unterstützung für die Messe zu sehen. Das Thema unserer Trendinstallation ist Nachhaltigkeit/kein Abfall, und wir haben daran gearbeitet, den Prozess so effizient wie möglich zu gestalten. Außerdem haben wir kurz vor der Pandemie den Start unseres MSP-Programms (Most Sustainable Product) angekündigt, und jetzt können wir der Welt endlich zeigen, was es bereithält.

Kingpins
Foto: Presse

Noch ist die Pandemie nicht überstanden: Wie viele Aussteller:innen sind bestätigt und wie viele Besucher:innen erwartet ihr?
Andrew: Wir haben mehr als 90 Aussteller:innen und erwarten 80 Prozent der Besucherzahl, die wir vor der Pandemie hatten.  
Vivian: Jeden Tag hören wir von mehr und mehr Leuten, die ihre Teilnahme ankündigen, was wirklich aufregend ist. 

Ihr habt als einer der Ersten sehr schnell auf die Umstände der Pandemie reagiert und ein digitales Ersatzkonzept entwickelt, das die Branche bis heute verbindet. Was sind die Pläne für die digitale Kingpins mit dem Comeback der physischen Ausgabe?
Andrew: Kingpins24 ist noch nicht eingestellt, aber es wird zukünftig nur gelegentlich stattfinden, wenn es beispielsweise viel zu erzählen gibt.
Vivian: Wir wollen die digitale Plattform Kingpins24 auf eine etwas andere Art und Weise nutzen, möglicherweise rund um ein einzelnes Thema oder eine Branchenfrage. Wir haben immer gesagt, dass wir das virtuelle Konzept als Unterstützung für die physischen Shows sehen, und genau das wollen wir auch in Zukunft tun. 

Derzeit jagt eine Krise die nächste: Wie wird sich eurer Meinung nach die Messewelt langfristig entwickeln?
Andrew: Unter der Annahme, dass es keinen Atomkrieg gibt, denke ich, dass Messen nicht nur überleben, sondern gedeihen werden. Die Messe Frankfurt ist eines der größten Veranstaltungsunternehmen der Welt und sie sind über 800 Jahre alt! Wer würde also nicht zuversichtlich in die Zukunft von Messen blicken?
Vivian: Die Menschen werden immer nach persönlicher Kommunikation von Angesicht zu Angesicht suchen. Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass wir viele Dinge zwar online tun können, aber es gibt keinen Ersatz für den persönlichen Kontakt bei einer physischen Show. In Zukunft werden wir definitiv mehr virtuelle Online-Aktivitäten einbauen, aber wir unterschätzen nicht die Bedeutung des persönlichen Networkings auf der Messefläche.

Was habt ihr in den letzten zwei Jahren an physischen Shows am meisten vermisst und worauf freut ihr euch deshalb am meisten?
Andrew: Ich habe Menschen vermisst. Ich habe es vermisst, schöne, inspirierende Dinge zu sehen, und ich habe den Spaß innerhalb von Gruppen vermisst.
Vivian: Ich vermisse unsere Denim-Community und Freunde, die ich seit zwei Jahren nicht mehr gesehen habe – und diese positive Stimmung, die man hat, wenn alle zusammenkommen. Ich bin kürzlich nach Kolumbien gereist, um mich dort mit Vertreter:innen der Denim-Industrie zu treffen. Es war so schön, neue Leute kennenzulernen und ihre Begeisterung für Denim zu sehen. Das ist etwas, was ich wirklich vermisst habe: diese Verbindung im wirklichen Leben zu erleben, anstatt nur durch einen Computermonitor.