Welche Trends sind gerade angesagt? Welche It-Pieces dürfen in keiner Garderobe fehlen und worauf sollte man beim perfekten Outfit unbedingt achten? Bei wem könnte man sich da besser inspirieren lassen als bei Bloggern und ihren Fashion-Blogs? Wer auf der Suche nach neuen Ideen für die eigenen modischen Looks ist, muss man heutzutage nichts weiter tun, als durch die zahlreichen Pinterest- und Instagram-Accounts sowie Blogs von diversen Influencern zu scrollen. Aber tatsachlich scheint die Liste an digitalen Inspirationsquellen schier endlos. Zeit für eine Bestandsaufnahme der zeitgenössischen Plattformen.
Fashion-Blogs – die Mutter aller digitalen Fashion-Plattformen
Das Buzzword Fashion-Blog begegnet uns in den verschiedensten Bereichen. Sei es in Medienberichten, in privaten Gesprächen oder in den sozialen Netzwerken. In allen möglichen Bereichen hat das Internet Menschen von passiven Konsumenten zu Gestaltern gemacht. Auf Facebook werden sie zu Netzwerkern, eBay macht sie zu Händlern und die Fashion-Blogs haben in den letzten Jahren unzählige Stilkritiker hervorgebracht. Das Blog-Konzept war genauso simpel wie genial. In den Internet-Tagebüchern wurden Straßenbeobachtungen, Looks und Berichte von Modeereignissen zusammengefasst. Aber was hat Blogs so erfolgreich gemacht? Neben den typischen Inhalten eines Modemagazins wie High-End Fashion, Modetrends, Fashion Shows und Streetstyle geht es bei einem Style Blog auch um die persönlichen Eindrücke und Ideen der Blogger. Man begegnete sich auf Augenhöhe.
Alle lieben Instagram
Nachdem Instagram 2010 offiziell auf dem Markt kam, zog es die damaligen Blogger zur heute beliebtesten Foto-App. Grund dafür: einfaches Handling. Mit wenigen Klicks konnten Beiträge mobil hochgeladen werden und dank der Bildunterschriften immer noch kleinen Content kreieren oder direkt auf den eigenen Fashion-Blog verweisen. So wurden Blogger zu Influencern und Fashion-Blogs zu Instagram-Accounts.
Spätestens seit die Ära der Influencer begonnen hat, gilt Instagram als zuverlässige Inspirationsquelle für Trends. Ob Mode, Beauty oder Lifestyle – die App versorgt uns regelmäßig mit jeder Menge Input, der nunmehr über Mode hinausgeht, wie zum Beispiel Gesellschaft, Politik, Lifestyle, Spaß und Wissen.
Heute ist die Social Media Plattform nicht nur ein beliebtes Tool für neue und aufstrebende Labels, sondern auch ein wirtschaftlich lukrativer Marktplatz mit hohem Wachstumspotenzial. Kein Wunder, denn Instagram strotzt vor schwindelerregenden User-Zahlen und gewaltigen Interaktionsraten. Und das nicht ohne Grund, denn was mit verwackelten Bildschnipseln und vorprogrammierten Vintage-Filtern begann, erinnert heute bereits an demokratisierte Foto-Kunst. Der gepostete Content wird zunehmend professionalisiert, die Belichtung, die Farbabstimmung und die Inszenierung konsequent auf ein hohes Niveau gehalten. Aktuell gibt sich Instagram als unangefochtene App-Queen, doch eine andere App scheint ihr den Thron streitig zu machen.
TikTok – ein Zuhause für Gen Z
Falls Sie es noch nicht wussten: TikTok ist derzeit mit über 1,2 Milliarden Downloads eine der beliebtesten Apps weltweit – Tendenz steigend. Im Gegensatz zu Instagram laufen bei TikTok ausschließlich Videosequenzen. Die Aufnahmen können zu einem Beitrag von maximal 60 Sekunden zusammengeschnitten und mit Musik unterlegt werden. Filter-, Tempo-, Sticker- und Schriftfunktionen inklusive. Die gerade einmal einjährige Plattform boomt, auch in modischer Hinsicht. Denn die Mode-affine Jugend hat ihren Platz in der App längst gefunden und lässt sich von dem persönlichen Stil der Lieblings-Tik-Toker inspirieren. In Formaten wie ‚Get ready with me‘ oder ‚What I wore in a Week’ setzen die jungen Fashion-Fanatics die neusten Trends. Stichwort: E-boy oder E-girl. Ein Trend der stark an die Gothics erinnert, aber eben für das Jahr 2020 angepasst.
Und der experimentierfreudigen Gen-Z folgen immer mehr Marken in die TikTok-Welt. Namhaftes Beispiel: Celine. Für das französische Traditionshaus wurde der TikTok-Nutzer Noen Eubanks, der mit seinen über neun Millionen Followern zu den TikTok-Größen zählt, jüngst zum Gesicht einer internationalen Kampagne. Und er ist nicht der Einzige, der den traditionellen Modehäusern ins Auge gefallen ist. Die US-amerikanische Charli D’Amelio war vergangene Woche zu Gast bei der Prada Show für Herbst/Winter 2020. Und auch wenn Celine & Co. selbst noch nicht aktiv auf der App mitmischen, haben sich andere Brands bereits ein Profil eingerichtet, darunter Ralph Lauren, Guess, Calvin Klein und Burberry.
Letztere stellte auf TikTok ein Video hoch, auf dem zwei Hände zum Song ‚Some Velvet Morning‘ die Initialen von Thomas Burberry bilden. Das Video war eine Aufforderung, das Monogramm mit ‚#TBChallenge‘ nachzustellen, mit dem Ziel, User Teil der Kampagne werden zu lassen. Die Denim- und Lifestyle-Marke Guess hat sich hingegen mit TikTok für eine interaktive Videokampagne zusammengetan, die am 1. September 2019 lancierte. Die ‚#InMyDenim-Challenge‘ markierte die erste offizielle Marken-Kooperation der App. Dass TikTok in der Welt der Sozialen Medien die aktuelle It-Destination der Generation Z zu sein scheint, steht außer Frage. Ebenso wenig, dass die App ein Ort ist, den künftig auch andere Fashion-Brands erkunden werden.