Im (wilden) Westen nichts Neues: Trendthema Cowboystiefel

Cowboyboot
Foto: Freelance

Bevor sich der Herbst endgültig verabschiedet und die gefütterten Winter-Boots mit derbem Profil ausgepackt werden, soll es noch einmal um den Schuhtrend des Jahres gehen: dem Cowboystiefel. Ob klassisch aus schwarzem oder braunem Leder oder – wie bereits für nächstes Jahr auf den Messen gespottet – aus blauem Denim, Westernstiefel waren und bleiben angesagt. So sah man beispielsweise bei High-End Designer-Labels wie Prada, Diesel, Dries Van Noten und Ganni den Schuhtrend für den Sommer 2024 auf dem Runway, während auf den sozialen Netzwerken der Style-Begriff ‚Coastal Cowgirl‘ zirkuliert. Wir zeigen die schönsten – und ungewöhnlichsten Modelle. Yeehaw!

Wild wild West: Der Siegeszug der Cowboystiefel

Ein wahrer Evergreen ist bis heute der wadenhohe Cowboystiefel mit angeschrägtem Absatz und einer spitz zulaufenden Kappe. Sein Ursprung geht allerdings bis ins 17. Jahrhundert zurück. Vorläufer der Kultstiefel war das mexikanisches Arbeiterschuhwerk, das nach alter ‚Vaquero‘-Tradition mit Fell und den Farben der jeweiligen Ranch verziert waren. Auch US-Kavalleriestiefel und die englischen Wellington Boots, beeinflussten die Cowboy Boots. Assoziiert werden die Schuhe bis heute allerdings mit dem Wilden Westen der USA.

Für die Arbeit auf der Farm wurde sattelfestes und robustes Schuhwerk benötigt. Getragen wurden Cowboystiefel in der Regel unter den Hosen, um das Eindringen von Staub in den Schaft zu verhindern. Die Beine der Jeans dürfen dafür nicht zu eng geschnitten sein – aus dieser Zeit stammt auch die bis heutige Betitelung der leicht ausgestellten ‚Boot Cut‘-Jeans. Da Cowboystiefel für die Vieharbeit genutzt wurden, brauchten Sie einen hohen Schaft, der die Wade und das Schienbein schützt. Zwei seitliche Schlitze im Schaft sorgen in der Kniekehle für den nötigen Komfort im Sattel.

Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte sich allmählich das Image vom einstigen Arbeiterschuh zu einem modischen Statement. Zu dieser Zeit tauchten erste Variationen bei Farben, Lederart und genähten Applikationen auf. Einer der Pioniere dieser neuen Mode war Charles H. Hyer. Er und sein Bruder Edward waren Söhne deutscher Einwanderer, die um 1850 in die USA kamen und mit ihrer Handwerkskunst den Schuh zu ein begehrtes Trendobjekt machten. Im darauffolgenden Jahrhundert wurden dank der etlichen Hollywood-Western Cowboys und ihr charakteristischer Look zum wahren Kult, der bis heute andauert.

City Cowboy im Concrete Jungle

Und wie sehen Cowboystiefel heute aus? Die Boots müssen nicht mehr unbedingt aus Leder gefertigt werden, und vor allem müssen sie nicht wie klassische Cowboystiefel aussehen. Ob in der klassischen Ledervariante, bunt, im Metallic-Design, üppig mit Applikationen bestickt oder gefertigt aus Denim – alle Interpretationen sind erlaubt. Die neueste Erfindung aus dem Hause Crocs – dem ‚Croot‘ , also die Symbiose aus Crocks und Boot – jedenfalls ist mit Sporen ausgestattet und erinnert nur noch auf den zweiten Blick an den bequemen Gartenschuh.

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