Im Laufe der Jahre hat sich das Konzept der Maternity Fashion drastisch verändert und weiterentwickelt. Lange Zeit bedeutete eine Schwangerschaft, in eine Garderobe aus Leggins, Stretch-Shirts und weiten, fließenden Kleidern zu investieren, um den wachsenden Babybauch zu bedecken. Heute redefinieren zahlreiche Frauen, insbesondere prominente Persönlichkeiten wie Rihanna, Emily Rataijkowski oder Wana Limar die Umstandsmode, indem sie die gängigen Erwartungen an sie in Frage stellen. Vor allem zeichnen sie sich jedoch durch ihren Stolz auf den Babybauch aus und zelebrieren somit ihre Schwangerschaft.
#nopressure: Natürlich wird nicht von allen werdenden Müttern erwartet, dass sie sich sexy und freizügig kleiden. Dennoch ist es inspirierend zu beobachten, wie Frauen trotz der Veränderungen ihres Körpers ihre Individualität bewahren. Mit ausdrucksstarken Styles, die beispielsweise den Babybauch in den Vordergrund stellen, setzen sich werdende Mütter bewusst von den gesellschaftlichen Erwartungen an eine Schwangerschaft ab. Denn die Wahrung des eigenen Identitätsgefühls durch die Beibehaltung eines einzigartigen Stils ist zweifellos eine kraftvolle Art, den eigenen Körper zu feiern, besonders wenn man in dieser Zeit ein neues Leben schafft.
Evolution of Maternity Fashion
Bis zur Emanzipation und dem Bruch mit der Norm der klassischen Schwangerschaftsmode war es ein weiter Weg. Erst im 14. Jahrhundert begann die Frauenkleidung, die weiblichen Züge hervorzuheben und die Kurven einer Frau zu betonen. In dieser Zeit entstand auch die Umstandsmode. Zu dieser Zeit entstand auch die erste Umstandsmode, bei der Frauen fließende Stoffe trugen, die ihren wachsenden Bauch bedeckten und sich mit ihm dehnte. Nach und nach wurden Lätzchen an der Brustlinie angebracht, um das Stillen zu ermöglichen. Lange Zeit diente die traditionelle Maternity Fashion jedoch hauptsächlich dazu, die Schwangerschaften zu verbergen. Das hat sich im Laufe der Jahrhunderte natürlich geändert, erlebte aber erst in den letzten Saisons eine wirkliche Revolution. Während die ersten eleganten Designs von Umstandsmode in den 1990er Jahren nur auf dem roten Teppich zu sehen waren, dauerte es bis ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, bis viele schwangere Frauen den Trend auch im Alltag annahmen. Die Nachfrage hatte sich gewandelt. Und heute?
Egal, ob Low-Rise-Jeans, Röcke, Crop-Tops, Kleider oder Maxikleider. Heute achten Designer:innen nicht nur auf den Stil, sondern auch darauf, dass die Kleidung äußerst bequem ist. Ein Paradebeispiel dafür ist die Luxusmarke Loewe, die kürzlich ein exklusives Outfit für die Sängerin Rihanna entworfen hat. Unter Verwendung von Key Pieces aus der Herbst-/Winterkollektion 2022 der spanischen Marke entwarf Designer J.W. Anderson einen übergroßen zweifarbigen Kunstpelzmantel, ein graues, flauschiges Crop-Top und einen asymmetrischen Minirock. In einem Interview mit der Vogue erklärte die Mode-Ikone die Gründe für ihren ganz eigenen und heute ikonischen Umstandsstil: „Als ich herausfand, dass ich schwanger war, dachte ich mir: Ich werde auf keinen Fall in einem Umstandsgeschäft einkaufen gehen. Es macht zu viel Spaß, sich schick zu machen. Ich werde diesen Teil nicht verschwinden lassen, weil sich mein Körper verändert.“
3 Brands für moderne Maternity Fashion
Das zeigt einmal mehr, dass die Do’s und Dont’s aus der Vergangenheit in der Gegenwart neu definiert werden und sich jeder Stil in einen angesagten Maternity Look verwandeln lässt. Wir stellen passend dazu drei Brands vor, die die Weiblichkeit jeder Frau und die Zeit der Schwangerschaft feiern.
Toni Core – We put women in the spotlight
Hinter der Brand Toni Core stehen die beiden Gründerinnen Felicia Hommel und Jackie Paloma Paul. Mit ihrer Marke wollen die beiden Freundinnen den Markt für Umstandsmode auf den Kopf stellen: „Jackie und ich haben, nicht zuletzt über unsere Schwägerinnen und Freundinnen, mitbekommen, wie veraltet der Markt für Produkte in der Schwangerschaft ist. Allein das Wort Umstandsmode ist ja schon nicht mehr zeitgemäß“, erklärt Jackie Paloma Paul. Mit Toni Core entwickeln sie Core Pieces für die Schwangerschaft und Elternzeit, die Funktionalität und Design vereinen. Dabei achten sie vor allem auf nachhaltige Stoffe und langlebige Qualität. „Wir möchten, dass sich Frauen wohl und empowered fühlen und haben uns daher entschlossen, Core Produkte für die Schwangerschaft und Elternzeit zu designen. Eine Capsule Wardrobe beispielsweise besteht aus wenigen Teilen, die aber durch verschiedene Kombinationen eine Vielzahl an Outfits bringen. Außerdem ergänzen wir unsere Fashion Kollektion um Accessoires wie ein Stillkissen mit weicher Wollfüllung und einen Wickelrucksack, den auch die Dads gerne tragen werden“, sagt Jackie Paloma Paul.
Di Petsa – Selflove & Selfcare
Basierend auf Intimität und esoterischer Forschung konzentriert sich Di Petsas Ansatz für Kleidung und Design auf den sich verändernden weiblichen Körper. Das Londoner Womenswear-Label wurde 2019 von der griechischen Designerin Dimitra Petsa gegründet und setzt auf interdisziplinäre Konzepte in Kombination mit klassischer Couture, traditionellem Handwerk, Drapiertechniken und nachhaltiger Textilentwicklung.
Aufsehen erregte das Londoner Label mit seinem charakteristischen Wetlook-Kleid, das als Symbol für Selbstakzeptanz und die Würdigung unseres flüssigen Zustands steht. Der Wetlook wurde von den Musen Bella Hadid, FKA Twigs, Lizzo, Doja Cat und SZA modelliert und hat sich zum ätherischen Schwangerschaftskleid entwickelt, das von Gigi Hadid und Nicki Minaj getragen wird. Auch die neue SS23-Kollektion ist von Weiblichkeit und magischem Realismus inspiriert. „Die Inspiration, die man findet, wenn man loslässt, in die Natur um sich herum eintaucht und sich in dem Glauben erdet, präsent und mit seinem Körper, seinem Gefäß und dem Wasser, das es enthält, verbunden zu sein“, erklärt Dimitra Petsa. Die neue Kollektion umfasst locker sitzende Kleidungsstücke wie Kaftane aus Seidenorganza und Kleider aus recyceltem Gewebe. In der Farbpalette von Di Petsa dominieren Rosa, Rot und Erdtöne.
Bumpsuit – The perfect shape
Vor knapp drei Jahren brachte das australisch-italienische Model und Unternehmerin Nicole Trunfio ihre Marke Bumpsuit auf den Markt. „Als Mutter von zwei Kindern und der Geburt meines dritten Kindes gab es für mich nichts zum Anziehen. Umstandsmarken auf dem Markt waren sehr teuer und nichts war attraktiv oder schmeichelhaft. Während meiner beiden ersten Schwangerschaften habe ich mich in meine Kleidung gequetscht, es war schlimm, aber ich hatte keine andere Wahl. Zu dieser Zeit arbeitete ich auf einer Ranch und hatte zwei Kinder, während mein Mann auf Tour war. Ich stand dreimal pro Nacht auf, um auf meine Kinder aufzupassen, brachte sie zur Schule und ging in mein Büro. So entstand die Idee, einen maßgeschneiderten Stoff-Body anzufertigen, der für mich sehr bequem ist, wie eine zweite Haut: weich, schick und dehnbar“, sagt Trunfio. Zu den Bestsellern ihrer Kollektion gehören die Bodys Kate, Cindy und Lucy, die während und nach der Schwangerschaft getragen werden können und sich durch ihre flexible Passform auszeichnen. Hergestellt werden die Produkte größtenteils in Los Angeles und auch in Asien.