Sind Sie eher ein Optimist oder ein Pessimist? Ich war immer ein Realist und der Meinung, dass dies der ideale Mittelweg ist. Aber ich glaube, die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass wir mehr Chancen als Hindernisse sehen sollten. Und wir täten gut daran, öfter an das Gute zu glauben. Denn Chancen und Optimismus sind entscheidende Faktoren für unser persönliches Wohlbefinden und unsere Motivation, die sich letztlich auch auf unsere Arbeit auswirkt. Wir sollten also nicht vergessen, zu hoffen und entsprechend zu handeln.
Gleichzeitig können wir es uns aber auch nicht leisten, uns blind und naiv in schöne Wahrheiten zu flüchten. Vielmehr müssen wir uns nüchtern der Realität stellen und versuchen, die Branche weiterzuentwickeln. Nun, vielleicht bleibe ich vorerst der Realist in der Mitte.
Und vielleicht lesen Sie sich nach wie vor satt daran, aber ich erinnere gern daran, dass wir in der nunmehr seit länger währenden Aufbruchstimmung, die durch eine Reihe von Krisen ausgelöst wurde, noch lange nicht am Ziel sind, sondern erst am Anfang stehen. Messen finden wieder statt, nicht als Ausnahme, sondern als fester Termin, sogar in ihrer ursprünglichen Form oder zu einem besseren Zeitpunkt. Nachhaltigkeit hält mehr und mehr Einzug in kommerzielle Kollektionen und technische Innovationen schreiten schneller voran als je zuvor – auch dank künstlicher Intelligenz, der man nicht nur mit Skepsis, sondern auch mit Neugier begegnen sollte. Apropos: Als B2B-Community begegnen wir uns zunehmend auf Augenhöhe und haben gelernt, einander zuzuhören und gemeinsam voranzugehen, unabhängig von eigenen Befindlichkeiten, für die manchmal kein Platz ist. Nicht, weil wir als Individuen oder Unternehmen kein Recht darauf hätten, sondern weil wir in dieser Branche nur gemeinsam weiterkommen. Bitte mehr davon!Umso mehr freut es mich, Ihnen in dieser Ausgabe gleich mehrere Geschichten von Brands und Macher:innen parat zu haben, die zeigen, dass man auch in der Krise etwas Verheißungsvolles schaffen kann. Von jungen Start-up Brands über kleine Jubiläen bis hin zu erfahrener Beständigkeit und ehrgeizigen Zielen, die vielleicht der einst unmöglichen Mondlandung ähneln. Lassen Sie sich einmal mehr anstecken von der Leidenschaft, der Beharrlichkeit und der Lösungsorientierung unserer Branche und wer weiß, vielleicht sind Sie am Ende dieser Ausgabe ein überzeugter Optimist.
Cheryll Mühlen & Team