Wie Lynk & Co. mit ihren Clubs die Innenstädte beleben

Lynk & Co.
Foto: Walter van der Sar

Autohäuser abseits der Innenstädte, platziert in Industriegebieten gehören für Lynk & Co. der Vergangenheit an. Sie haben ihr Konzept von Clubs ins Leben gerufen. In Düsseldorf eröffnete Anfang Februar der nunmehr vierte in Deutschland und das inmitten der Düsseldorfer Altstadt. Die anderen drei befinden sich in München, Hamburg und Berlin. Für jeden Standort gilt jedoch: Das Auto steht dabei nicht zwingend im Fokus. Vielmehr geht es hier um eine wachsende Community, die sich zwischen Working Spaces, einem Café und einer selektierten Auswahl an Interior, Accessoires und Modeartikeln auch für Mobilität interessiert. Welche Chancen darin auch für den Mode-Einzelhandel verborgen liegen?

Lynk & Co.
Foto: Walter van der Sar

Traditionelles Autohaus? Nein danke!  

Jede:r ist willkommen. Ob bestehendes und zukünftiges Mitglied. Die Kasernenstraße 13 ist für alle offen. Damit verändert Lynk & Co die Art und Weise, wie Menschen Mobilität und die Automobilindustrie wahrnehmen. Dafür war jedoch zunächst eine radikale Abkehr vom traditionellen Autohaus notwendig. „Unsere Clubs sind eine kreative Interpretation des erlebnisorientierten Einzelhandels: Wir heißen alle Lynk & Co Enthusiasten, Autoliebhaber, Nachhaltigkeits-Trendsetter und alle, die einen Ort zum Treffen und Austauschen suchen, herzlich willkommen“, heißt es seitens des Unternehmens. Der Gemeinschaftsgedanke gibt dabei den Ton an. Das Auto? Beinahe Nebensache. In Düsseldorf versteckt sich der Lynk & Co 01 hinter einem Kettenvorhang, subtil inszeniert. Der Vorhang lässt sich leicht zur Seite schieben, wenn die Neugier wächst. Und wer eine Probefahrt möchte, kann diese gleich vor Ort vereinbaren. Neben dem E-Auto lässt sich aber auch anderes entdecken: Mode, Accessoires und andere Artikel, unter anderem von Got Bag, Revibe presents Uto Exi (Fokus auf Upcycling und Rework von Kleidung) und die Skateboards von Egal.  

Co-Working Space Lynk & Co.
Foto: Walter van der Sar
Lynk & Co. Düsseldorf
Foto: Walter van der Sar

Das Design spricht für sich selbst

Ohnehin lädt das Interior des Lynk & Co Clubs in Düsseldorf zum Verweilen ein. Jeder Club wird individuell gestaltet. In Düsseldorf findet man eine Mischung aus rohen, naturbelassenen Oberflächen mit verschiedenen Texturen, freiliegenden Rohren, einer Bar, Loungemöbeln, Co-Working Spaces und dem charakteristischen gelben Sofa. Sogar die Toiletten sind einen Instagram-Post wert. Geschmolzene Discolichter und ein von David Lynch inspirierter, suggestiver roter Raum mit funky Musik. Die Co-Working Spaces variieren von kleinen Sesselspaces, einem aus hellem Naturholz gestalteten Raum mit einem Baum in der Mitte des Konferenztisches und einem Zimmer komplett in Rosa gestaltet – von der Wandfarbe bis hin zu den Möbeln. Das Meeting wird dort zum Ästhetik-Erlebnis. Auch Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in den Lynk & Co. Clubs, die – wie seit 2021 alle ihre Büros in Europa – zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Grundsätzlich versuchen sie, mit so wenig zusätzlichen Materialien wie möglich zu arbeiten. 

Alain Visser
Alain Visser, CEO Lynk & Co. Foto: Lynk & Co.

„Wir freuen uns sehr über die Eröffnung unseres neuen Clubs in Düsseldorf, da wir hier großes Potenzial sehen“, eröffnete Alain Visser, CEO Lynk & Co. den neuesten Club. „Erstens, weil viele unserer fast 25.000 deutschen Mitglieder aus dem Ruhrgebiet kommen. Die Eröffnung unseres neuen Clubs ist also der nächste Schritt für unsere stetig wachsende Gemeinschaft in dieser Region. Zum anderen, weil sich diese ehemals stark industriell geprägte Region zu einem kulturellen und kreativen Schmelztiegel entwickelt hat. Nur wenige Städte in Deutschland stehen so sehr für Mode, internationale und kreative Communities wie Düsseldorf.“

Lynk & Co.
Foto: Walter van der Sar
Lynk & Co.
Foto: Walter van der Sar

Kann der Modehandel das auch?

Doch was bedeutet das für den Modehandel? Irgendwie haben Lynk & Co. den Bruch mit festgefahrenen Traditionen und den mutigen Schritt zur Selbsterfindung geschafft. Experience ist wichtiger als Zahlen. Das betont auch CEO Alain Visser. Kein Club ist verpflichtet, bestimmte Umsätze zu erreichen. Es geht vielmehr darum, eine Verbindung zu den Mitglieder:innen zu schaffen, vielleicht sogar eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Wenn Marken ähnlich denken würden und zum Beispiel ihre eigenen Gewohnheiten beim Bau von Läden, die sich auf eine Kleiderstange nach der anderen stützen, ändern, können Stores dann zu den Spaces werden von denen immer gesprochen wird und für neue Impulse in Innenstädten sorgen? Es ist eine Überlegung wert.

Mehr unter lynkco.com.