A Space beyond Retail – 5 Fragen an W Springorum, CEO Alhambra Berlin

Alhambra Berlin
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Ein Konzept zwischen B2B und B2C – so stellt sich Alhambra Berlin auf. Der Co-Retail Space eröffnet im August auf dem Berliner Kurfürstendamm und gibt sich vor allem losgelöst von bislang klassischen Stores. Wir sprachen mit W Springorum, CEO Alhambra Berlin, über das zeitgenössische Omni Channel-Konzept, das sämtliche Media Outlets hybridartig bündelt und fragen Sie nach der richtigen Balance einzelner Segmente.

‚Less Cash and Carry, More Community’ lautet das Motto, unter dem der neue Omni-Channel Store entsteht. Der physische Store als wichtiger Touch Point für eine ganze Community – für einige scheint das mehr als je zuvor eine nahezu unlösbare Aufgabe zu sein. Was braucht Ihrer Meinung nach ein Store, um den Anforderungen von heute gerecht zu werden?
Für uns ist eine Verzahnung von Brick and Mortar und Online-Aktivierungen der logische Schritt einer sich stetig weiter digitalisierenden Gesellschaft. Stores sind in erster Linie der Ort, an dem Emotionen geweckt werden. Hierzu benötigt es Consumer Experiences, die die Sinne der Kunden auf einprägsame und nachhaltige Weise ansprechen, um Momente der Freude erlebbar zu machen. Der physische Store ist zudem ein Ort der Begegnung, der an die Bedürfnisse und Lebenswirklichkeiten von Kunden angepasst ist. Das schließt auch das Verhalten auf der Suche nach Information mit ein. Hier spielt Social Media eine tragende Rolle. Auch wird Alhambra Berlin analog der Markenwelten einen Blick hinter die Kulissen geben und Kunden dazu einladen, diese in einer informativen und unterhaltsamen Weise kennenzulernen. Einblicke in die Produktion, die Inspiration der Hersteller, dem kreativen Schaffensprozess sind unerlässlich. Heute geht es darum, dabei zu sein bzw. gut informiert zu werden. Jene Detailliebe benötigt in erster Linie exzellent geschultes Personal und natürlich gute store-eigene digitale Informationsquellen, sowie magazinartige und dennoch kurzweilige Newsletter und Social Media Beiträge. Zudem planen wir als Programmpunkte weitere Aktivitäten und Events im Space, um auf allen Ebenen und in unterschiedlichsten Communities zu interagieren, um eine neue Zielgruppe anzusprechen: die New Creative Leaders. Denn wir dürfen nicht vergessen: unsere Luxus- und Premium-Branche befindet sich in einem monumentalen Umbruch, was die Erfolge von kompletten Neuausrichtungen von eigentlich traditionellen Brands wie Burberry, Dior oder Louis Vuitton belegen.

W Springorum, CEO Alhambra Berlin
W Springorum, CEO Alhambra Berlin Foto: Presse

Wie fängt Alhambra Berlin demnach die wichtigsten Must-Haves ein? Was macht Alhambra Berlin so besonders?
Zwei Perspektiven sind bei unserem Co-Retail-Format zu berücksichtigen: zum einen der B2B-Aspekt und zum anderen die B2C-Ausrichtung. Zu Ersterem erwartet die Marken ein exzellentes Full-Service-Paket von der Inszenierung der Produkte über geschultes Personal bis hin zur Kommunikation der Markenbotschaften analog und digital in die richtigen Kanäle und Communities. Darüber hinaus ermöglicht das Konzept teilnehmenden Brands Zugang zu relevanten Multiplikatoren zu attraktiven Konditionen, ohne langfristige Vertragsdauer, individuelle Brand-Aktivierungen sowie Sales-Analysen. Besonders interessant aus ökonomischer Sicht ist, dass der Gewinn aus getätigten Verkäufen direkt an die Marken geht. Alhambra Berlin ist sozusagen eine einzigartige Verkaufs- und Marketingplattform. Kuratiert werden bei uns Brands aus den Bereichen Fashion und Accessoires, Beauty und Health, Interior und Living, Travel und Leisure, Tech und Mobility sowie Art und Design.
Für Konsumenten vereint Alhambra Berlin eine Mischung aus Showroom, Galerie, Eventfläche und Store. Für eine neue Art der Shopping Experience sorgen ein außergewöhnliches und facettenreiches Sortiment und die emotionale Inszenierung von Markenwelten. So stellt der Space eine Plattform dar, in der kontinuierlich – offline sowie online – die neuesten Kreationen von Marken aus aller Welt in einzigartiger Atmosphäre inszeniert werden. Die kunstvolle Interpretation von Produkten und Kollektionen regen die Gäste dazu an, Marken auf eine neue Weise zu entdecken und mit den Designern, Künstlern und Produzenten in einen Dialog zu treten, weil sie an der Story, dem Entstehungsprozess von Produkten sowie deren Herstellern interessiert sind. 

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Wer ist bei Alhambra Berlin am besten aufgehoben? 
Alhambra Berlin reagiert auf die Bedürfnisse eines sich kontinuierlich verändernden Marktes mit anspruchsvollen Kunden, die Authentizität und Erstklassigkeit erwarten. Das Co-Retail-Konzept ist jedoch vor allem für jene Brands interessant, die spezielle Marketing-Kollektionen pushen wollen, den deutschen Markt testen möchten oder Emerging Talents, die keine Langzeitbindungen eingehen können, oder aber auch Brands, deren Produkte erklärungsbedürftig sind – für all diese Marken und Labels ist Alhambra Berlin genau der richtige Partner. Ausgewählt werden Brands anhand ihres Designgrads, dem Storytelling und Newsfaktor sowie anhand der in Deutschland und insbesondere in Berlin gegebenen oder nicht gegebenen Exklusivität der Brand und/oder ihrer Kollektion.

Welche Erfahrungswerte aus Ihrer Zeit im Bikini Berlin, nehmen Sie persönlich als CEO in dieses Projekt mit?
Nach meinem Betriebswirtschafts-Studium habe ich viel Erfahrung auf internationalen Projekten mit Fokus auf Europa, China und Arabische Emirate gesammelt und wichtig war dabei auch stets der Blick auf Wirtschaftlichkeit. Durch meine langjährige, leitende Position des Departments ‚Marketing und Kooperationen’ bei Bikini Berlin konnte ich mein Wissen und mein Verständnis für den Einzelhandel in einem Unternehmen direkter anwenden und marketingrelevant ausbauen. Im Gegensatz zu dem klassischen Werdegang eines CEO verstehe ich vor allem die Bedürfnisse und Wünsche von potentiellen Mietern. Ich weiß, was sie erwarten und welch besondere Marketing- und Kommunikations-Tools unerlässlich sind, um die ‚Word of Mouth’ zu aktivieren. Denn am Ende des Tages bestanden die Herausforderungen des ‚Brick and Mortar’-Systems bereits vor Covid-19. Und aus diesem Grund habe ich es mir für Alhambra Berlin zur Aufgabe gemacht, ein innovatives Format mit zu entwickeln, das den Ansprüchen von heute gerecht wird. Ein Konzept, das sowohl für B2B als auch für B2C funktioniert und alle Beteiligten – insbesondere unsere Partner Brands und zukünftigen Kunden – überzeugt.

Alhambra Berlin
Foto: Camilla Richter

Viele aus der Branche trennen heute noch Kunst, Beauty und/oder Food von Mode – dabei handelt es sich meist um eine ganze Lifestyle-Welt. Was rät Alhambra Berlin der Branche, um die richtige Balance für das eigene Unternehmen zu finden?
Consumer Centricity. Wir spiegeln unseren Kunden und Kundinnen das Inspirierendste aus seiner, beziehungsweise ihrer Interessenswelt. Ähnlich den Brands aus dem Premium- und Luxusbereich, die ihre Produktlinien für die Kundenbedürfnisse horizontal diversifizieren, verzichten auch wir als Co-Retail Space mit Produktbereichen analog eines Concept Stores nicht auf einzelne Segmente. Dabei ist für uns im Fokus, dass die Brand Messages der Unternehmen kommuniziert werden und den Kunden so eine Möglichkeit geboten wird, schon auf der Fläche in diese Welt einzutauchen. Die von Ihnen beschriebene Lifestyle-Welt benötigt das richtige Set-up, den richtigen Sound und ein maßgeschneidertes Ambiente mit relevanten Aktivierungen, so wird der Weg für gutes Storytelling geebnet!

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