Karen Parkin, Adidas Vorstandsmitglied Global Human Resources, tritt zurück

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Karen ParkinFoto: Adidas

Adidas’ Vorstandsmitglied für Global Human Resources, Karen Parkin, hat gestern dem Aufsichtsrat ihren Rücktritt zum 30. Juni 2020 mitgeteilt. Die Entscheidung erfolgte einvernehmlich und kommt wenig überraschend, nachdem Parkin jüngst wegen ihrer Aussage, Rassismus sei „Lärm“, in Kritik geriet. Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas, wird bis zur Ernennung einer Nachfolge die Verantwortung für Global Human Resources interimsweise bis zur Ernennung übernehmen.  

Mitarbeiter haben sich über die 55-Jährige Britin beschwert. Sie habe im vergangenen Jahr bei einer internen Veranstaltung der US-Tochter Reebok Rassismus als „Lärm“ bezeichnet und behauptet, Adidas habe kein Rassismus-Problem. Zur derzeit anhaltenden, globalen #BlackLivesMatter-Bewegung gießen derartige Aussagen, wenn auch aus der Vergangenheit, Öl ins Feuer und ziehen Konsequenzen nach sich.

Karen Parkin habe eine wesentliche Rolle dabei gespielt, wie Adidas Rassismus bekämpfen wolle

Ihre Karriere begann Parkin bei Adidas 1997 als Sales Director Adidas UK. Seitdem hatte sie verschiedene Positionen mit zunehmender Verantwortung innerhalb des Unternehmens in den Bereichen Customer Service, Business Development, Supply Chain und Human Resources inne. Seit fünfeinhalb Jahren leitet sie den Bereich Global Human Resources. 2017 wurde sie in den Vorstand berufen. 

Trotz der Umstände, unter denen Parkin geht, bedankt sich die Adidas AG bei ihr für ihre Führungsstärke und Engagement. „Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich Karen für ihre hervorragenden Leistungen für Adidas im Laufe ihrer Karriere danken“, so Igor Landau, Aufsichtsratsvorsitzender der Adidas AG. „Sie hat Adidas seit mehr als 23 Jahren mit Führungsstärke und Engagement gedient und stets im besten Interesse unseres Unternehmens und unserer Mitarbeiter gehandelt. Ihre Entscheidung, das Unternehmen zu verlassen, unterstreicht dieses Engagement sowie ihre Überzeugung, dass eine neue Leitung an der Spitze des Personalbereichs den beschleunigten Wandel, den Adidas jetzt benötigt, am besten vorantreiben wird. Mit Respekt vor ihrer Entscheidung nehmen wir daher ihr Rücktrittsgesuch an.“

Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas, fügte hinzu: „Karen hat maßgeblich zum Erfolg und zum Wachstum von Adidas in den vergangenen Jahren beigetragen. Sie hat Human Resources zu einem Weltklasse-Funktionsbereich gemacht und zentralisiert, sie hat unsere Mitarbeiterstrategie entwickelt und geleitet und viele erfolgreiche Mitarbeiterprogramme auf den Weg gebracht. Karen hat in den vergangenen Wochen eine wesentliche Rolle dabei gespielt, wie wir Rassismus bekämpfen und aus Adidas ein noch vielfältigeres Unternehmen machen wollen. Sie und der Personalbereich haben zudem maßgeblich zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der 60.000 Adidas Mitarbeiter während der Coronavirus-Pandemie beigetragen. Ich möchte Karen für alles, was sie für das Unternehmen geleistet hat, danken. In Zusammenarbeit mit meinen Vorstandskollegen und Führungskräften bleibt es mein Fokus, unser Momentum im Personalbereich fortzusetzen und Adidas zu einem noch vielfältigeren und inklusiveren Unternehmen weiterzuentwickeln.“

„Vielfalt, Teilhabe und Gleichbehandlung“

Karen Parkin selbst sagte: „Ich bin sehr stolz darauf, für ein großartiges Unternehmen mit so vielen talentierten und inspirierenden Kolleginnen und Kollegen gearbeitet zu haben. Gemeinsam haben wir viel erreicht. Ich bekenne mich nachdrücklich zu unseren Zielen, ein Unternehmen zu schaffen, das in noch größerem Ausmaß von Vielfalt, Teilhabe und Gleichbehandlung geprägt ist. Wir haben in vielen Bereichen Fortschritte gemacht. Doch es gibt noch sehr viel zu tun. Mir ist allerdings klar geworden: Um das Unternehmen zu einen, ist es besser, wenn ich mich zurückziehe und den Weg für einen Wandel bereite. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass eine neue Leitung den Personalbereich übernimmt, die Chance ergreift und die Veränderung weiter vorantreibt, um aus Adidas ein noch vielfältigeres und inklusiveres Unternehmen zu machen, auf das wir alle stolz sein können.“