Frankfurt Fashion Week: FFW Studio Review

Zwei Models aus der FFW-Kampagne
Foto: Presse

Die erste digitale Version der Frankfurt Fashion Week – und damit der erste Aufschlag des des FFW Studios – ist nach einer Woche inspirierender Talks, virtueller Konferenzen und einer Vielzahl an Live-Performances vorbei. Mit rund 25.000 Besucher:innen aus 60 Ländern ist das Branchen-Feedback laut FFW einstimmig: Frankfurt habe überzeugt und werde zu dem Place-to-be für die zukunftsorientierte Mode- und Textilindustrie.

Die erste digitale Frankfurt Fashion Week

Vom 5. bis zum 9. Juli bot das FFW Studio, die digitale Plattform der Frankfurt Fashion Week, kontemporären wie zukunftsweisenden Fashion Content: Drei Konferenzen, über 60 Panels, mehr als 72 Stunden Diskussionen, Talks und Präsentationen mit über 150 Speaker:innen sowie digitale Beiträge von rund 20 Game-changing Brands – die Mode- und Kreativwelt ist bereit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die aktuell stattfindende Transformation der Branche erfolgreich zu meistern. Allein die multidisziplinären und internationalen Konferenzformate ‚The New European Bauhaus – Werkstatt der Zukunft‘, organisiert vom Fashion Council Germany in Kooperation mit der Frankfurt Fashion Week, der ‚Frankfurt Fashion SDG Summit presented by Conscious Fashion Campaign‘ in Kooperation mit dem United Nations Office for Partnerships und die von der Messe Frankfurt umgesetzte Neonyt-Konferenz ‚Fashionsustain‘ lieferten in über 40 Stunden Live-Stream Deep-Dives, Debattenbeiträge und Einblicke in die beiden Leitthemen der Frankfurt Fashion Week: Sustainability & Digitisation in Verbindung mit Trends, Designs und Styles. Die Speaker:innen widmeten sich darin konkreten Fragen und Lösungen, zum Beispiel wie Fashion und Sustainability Hand in Hand gehen können.

Bildschirm mit Teilnehmer:innen der Frankfurt Fashion Week
Im Fashionsustain-Talk: Katharina Ladleif, Melawear, Sebastian Herold, BMZ, Veronica Bates Kassatly, Woolmark und Max Gilgenmann, Studio MM04. Foto: Thomas Fedra für Neonyt

Sustainability & Digitisation

Soziale Lieferketten, Traceability, faire Produktionsbedingungen, Virtual Fashion, Blockchain, globale Kollaborationen, phygitaler Retail und State-of-the-Art-Materialinnovationen – das vielfältige Programm habe die Diversität und Spannbreite der die Fashionwelt aktuell beschäftigenden Themen und Herausforderungen sichtbar gemacht. „Die Mode ist eine globale Branche mit Millionen von Arbeiterinnen und Arbeitern. Sie hat einen signifikanten Einfluss auf beides: wirtschaftliches Wachstum und Rohstoffverbrauch. Wir begrüßen die Bemühungen der Modeindustrie, ihre Arbeitspraktiken zu hinterfragen und innovative Wege zu gehen, um Ressourcen zu schonen, Arbeitsbedingungen und Arbeitsvergütung zu verbessern sowie dabei zu helfen, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen“, so Esther Pan Sloane, Head of Partnerships, Policy and Communications, UN Capital Development Fund. Sie war Teil des Panels Global State of Fashion, einem der Highlights des Frankfurt Fashion SDG Summit.

Kampagnenmotiv der Frankfurt Fashion Week. Foto: Presse

Phygital in 2022

Dass die Frankfurt Fashion Week Corona-bedingt digital stattfinden musste, habe auch Vorteile mit sich gebracht. Die FW ist für Januar 2022 erstmals phygital geplant – also gleichzeitig onsite und online. Das digitale FFW Studio wird dafür dauerhaft in das ganzheitliche Fashion-Week-Ecosystem, bestehend aus kontemporären Messekonzepten, multidisziplinären Konferenzen, innovativen Runway-Formaten und der Aktivierung des öffentlichen Raums und einem verbindenden Plattformgedanken, integriert.
„Die Mode- und Textilbranche braucht neue Wege. Sie braucht neue Türen, neue Lösungen, neue Inspirationen. Das System Fashion Week wird nur dann überlebensfähig sein, wenn genau das gelingt, was wir hier in Frankfurt angestoßen haben: Partnerschaften zwischen Mitbewerbern; mit der Stadtgesellschaft und der Politik; mit globalen Institutionen, Kampagnen und Verbänden. Ein ganzheitliches Ecosystem, das Wirtschaftsinteressen, Wissensvermittlung, Innovationen, Orientierung, Networking sowie selbstverständlich Fashion und Design miteinander vereint“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. „Hybride Messen und Fashion Weeks sind die Zukunft“, ergänzt Anita Tillmann, Managing Partner der Premium Group und weiter: „Rein physische Messen, Konferenzen oder Showcases sind heute nicht mehr zeitgemäß. Dieser Trend hat sich bereits vor der Corona Pandemie abgezeichnet.“

Behind the scenes: Man sieht das Studio.
Fashionsustain behind the scenes. Foto: Thomas Fedra für Neonyt

Dafür will die FFW alle Stakeholder der Mode- und Textilbranche zusammenbringen: von Topmanager:innen und Entscheidungsträger:innen über Einkäufer:innen bis hin zu Produktmanager:innen und Designer:innen. Die gesamte Wertschöpfungskette soll in Frankfurt vereint werden – neben der für eine Fashion Week maßgeblichen Präsentation von Mode in Runway Shows und Kollektionen, sollen daher zukünftig auch innovative Vorstufenunternehmen und Ingredient Brands von den Rohstoffen über die Fertigung bis hin zu Services in das FFW Ecosystem integriert werden.

Künftig mehr Frankfurt

Neben dem neuen Phygital-Ansatz soll zur nächsten Ausgabe auch ein größerer Fokus auf die Stadt Frankfurt und ihre Integration gelegt werden. Was bei der digitalen Ausgabe nämlich nur bedingt möglich war, soll zu einem festen Bestandteil der FFW werden. Ab Januar 2022 wird diese zusätzlich in die City verlängert und so Frankfurter Gastronomie, Hotellerie, Clubszene, Museen, Festivals und den Einzelhandel mitbeanspruchen. Um das zu professionalisieren haben sich elf multidisziplinäre Agenturen aus Frankfurt zusammengetan und die AAAREA GmbH gegründet. Ziel sei es, Frankfurt und seine Menschen zu aktivieren, Erlebnisse zu schaffen, Events zu organisieren. Die FFW im Januar 2022 ist das Premierenprojekt der AAAREA; es folgen Erlebniskonzepte für die Frankfurt Fashion Week im Juli 2022.

Mehr Informationen sowie alle Inhalte der Frankfurt Fashion Week als Video-on-demand auf frankfurt.fashion.