Embrace the perfect imperfection: Im Gespräch mit Paul Zaper, Gründer des Labels New Amsterdam Surf Association
Die niederländische New Amsterdam Surf Association ist keine typische Marke, die mit klischeehaften Bildern von sonnengebräunten Beachbabes und -boys in Verbindung gebracht wird. Stattdessen geht sie ihren eigenen Weg, um die Surfkultur neu und zeitgemäß zu definieren.
Braunes Wasser, eine industrielle Kulisse, schlammige Küsten, eisige Wassertemperaturen und eine ordentliche Brise – Willkommen in der Welt von Paul Zeper, dem Gründer des Labels New Amsterdam Surf Association, kurz NASA. Als ehemaliger Profi-Windsurfer hat er den Sport mit 14 Jahren unter den typisch niederländischen Bedingungen und Gegebenheiten erlernt. Im Gegensatz zum gängigen Bild, dass Windsurfen nur in kristallklaren Gewässern in südlichen Gefilden möglich ist, vertreten Paul Zeper und sein Team die Ansicht, dass dieser Sport auch unter untypischen, herkömmlich nicht perfekten Bedingungen mit großer Leidenschaft ausgeübt werden kann. Nicht umsonst sind die Leitwerte der Marke: Embrace the perfect imperfection. Bonded by surf.
Gegenbewegung zur herkömmlichen Surferkultur
Bevor er die Marke gründete, absolvierte Zeper eine Ausbildung zum Grafikdesigner. Um seinen Leidenschaften mehr Ausdruck zu verleihen und sie in einem Projekt zu vereinen, entschied er sich, das Bekleidungslabel New Amsterdam Surf Association ins Leben zu rufen. Die Kleidungsstücke, die für Frauen und Männer erhältlich sind, sind als Gegenbewegung innerhalb der etablierten Surfkultur zu verstehen. Sie verkörpern einen lässigen Look und zeichnen sich durch eine urban-streetige Atmosphäre aus, die sich durch klare Farbwahlen und ansprechende Grafiken auszeichnet. Auf die Frage, welche Elemente bei der Gestaltung der Kleidungsstücke eine Rolle spielen, erklärt Zeper: „Es beginnt mit einer städtischen Ästhetik, wir sind mehr in der Stadt als am Strand, aber wenn wir unter harten Bedingungen an den Strand gehen, brauchen wir Haltbarkeit und Komfort. Das sind also die Komponenten, die wir immer als Ausgangspunkt verwenden. Für die Konzepte verwenden wir alles, was uns umgibt, Kunst, Reisen, den Strand, die Stadt, die Industriestandorte usw.“
Mit dem Thema Nachhaltigkeit geht das Unternehmen sehr offen um. So bezeichnet es selbst nicht als nachhaltig, aber unterstreicht alle Bemühungen für eine nachhaltigere und sozial verträglichere Welt. Bei 15 Prozent der Kollektion wird GOTS-zertifizierter Organic Cotton eingesetzt und alle Füllmaterialien, die sie in den Steppjacken und gepolsterten Artikeln verwenden, sind Repreve. Dies ist Polyester, das aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wird. Die Badehosen sind biologisch abbaubar, ebenso wie die Verpackung der T-Shirts.
Was hat Surfen mit Kunst zu tun?
Was Kooperationen angeht, ist NASA sehr offen gegenüber diesen eingestellt. Erst im Frühjahr dieses Jahres lancierten sie gemeinsam mit dem Rijksmuseum in Den Haag eine besondere Collab-Kollektion, die von den Werken des bekannten niederländischen Meisterkünstlers Vermeer inspiriert ist. Wie es zu der Zusammenarbeit kam, erklärt Paul Zeper: „Ich habe immer das Rijksstudio verwendet, eine datenbank mit hochauflösenden Bildern des Rijksmuseums ohne Urheberrechtsbeschränkungen. Da ich mich für Kunst interessiere, wollte ich die Leinwand ändern, indem ich die Kunstwerke auf Kleidung verwende und auf der Kleidung weitere erschaffe. Ein Standpunkt, der zunächst befremdlich wirkt, ‚was hat Surf mit Kunst zu tun‘, aber etwas, das wir jeden Tag leben. Irgendwann wurde eines unserer Artikel im Holland Herald, dem KLM-Magazin, vorgestellt, und der Direktor des Rijksmuseums sah dies und kontaktierte uns. Von da an gingen wir in dieses Projekt und es war ziemlich erstaunlich. Für die Zukunft sind wir definitiv offen für weitere Zusammenarbeiten. Wir haben eine geplant, TBA, und diejenigen, die ich für die Zukunft mag, möchte ich nicht verderben. Aber es wäre schön, auch mit Marken außerhalb der Modeindustrie zusammenzuarbeiten.“
Auf die Zukunftspläne angesprochen setzt Zeper den aktuellen Fokus darauf, den Bekanntheitsgrad der Marke weltweit zu erhöhen und den Lifestyle bekannt zu machen. Aktuell werden die Styles neben dem Online-Auftritt der Marke sowie im eigenen Flagshipstore in Amsterdam bei rund 100 Fachhändlern, darunter Beams Japan, BSTN und End Clothing ab der Verkaufssaison SS24 zum Verkauf angeboten.
Mehr unter newamsterdamsurf.com.