Bereits 1870 gegründet, ist de Bijenkorf der wohl bekannteste Premium Department-Store in den Niederlanden. Anfang September hat das Traditionshaus nun seinen deutschen Onlinshop gelauncht und bietet sein kuratiertes Sortiment aus Mode, Lifestyle und Travel an. Zeit für 5 Fragen an Benjamin Terzibasiyan, Country Manager Germany.
Das niederländische Traditionshaus de Bijenkorf hat am 3. September seinen Onlineshop in Deutschland gelauncht. Können Sie uns das Sortiment des Onlineshops kurz erläutern, insbesondere in Bezug auf Brands und Angebote, die es nur im deutschen Shop gibt?
Der Webshop von de Bijenkorf bietet über 1.000 Marken in den Kategorien Mode, Kosmetik, Home und Reisen. Innerhalb dieser Kategorien werden unterschiedliche Preissegmente abgedeckt, die von Mango bis Gucci reichen. Exklusiv bieten wir übrigens ab November ein Sortiment von Cartier.
Der deutsche Onlineshop ist die logische Folge des erfolgreichen Online-Rollouts in Belgien vor vier Jahren, wo sich der de Bijenkorf-Shop in den Top Five der Online-Modehändler etablieren konnte. Welche Erfahrungswerte aus Belgien lassen sich auf den deutschen Markt übertragen?
Zunächst einmal müssen wir dem Markt entsprechend auch etwas Ergänzendes anbieten. Der deutsche Markt ist wettbewerbsorientiert und etabliert. Wir glauben jedoch, dass es nicht viele Akteure gibt, die es verstehen ein Sortiment aus Premium und Luxus erfolgreich zu verknüpfen. Zweitens haben wir, wie auch in Belgien, ein engagiertes Handelsteam für die deutsche Niederlassung zusammengestellt. Das Team besteht aus erfahrenen Fachleuten, die entweder aus Deutschland sind oder aber Erfahrung im deutschen Markt haben.
Und wo liegen die Unterschiede? Also, was gilt es für den deutschen Markt zu beachten?
Der deutsche Webshop bedeutet natürlich mehr als die schlichte Übertragung einer Website. Vielmehr geht es darum, für die Konsumenten der jeweiligen Region die entsprechenden, inspirierenden Stories zu kreieren. Wir haben also immer einen Mitarbeiter vor Ort, der für die Produktion von Markt-spezifischem Content verantwortlich ist. Darüber hinaus möchten wir uns in dem Service, den wir unseren Kunden liefern, selbst übertreffen. Deshalb haben wir beschlossen, in Essen ein Customer-Care-Center einzurichten und hinsichtlich unserer Logistik in Deutschland mit UPS zusammenzuarbeiten.
Zalando hat just verkündet, den Premium-Modebereich ausbauen zu wollen. Denn die Nachfrage der Kunden nach Premium-Brands sei sehr stark und wachse. Gleichzeitig hat der Onlineshop von Stylebob erst im August Insolvenz angemeldet. Was glauben Sie, muss ein Onlineshop leisten, um sich erfolgreich positionieren zu können?
Man muss die Erwartungen der Kunden in Bezug auf Sortiment und Service übertreffen. Ein Sortiment, das ständig kuratiert und ergänzt wird, ist entscheidend, um dieses Gefühl der Überraschung, Kreativität und Inspiration zu vermitteln. Man muss genau hinhören, welches Feedback der Kunde gibt und seine Wünsche so schnell wie möglich in das Serviceangebot implementieren.
Können Sie sich vorstellen, nach einem erfolgreichen Online-Launch auch einen Department-Store zu eröffnen?
Die Eröffnung eines stationären Stores ist nicht Teil unserer Pläne.