Sybille Mezger, Inhaberin & Gründerin Liv Bergen mit Blick auf die Zukunft

Liv Bergen
Sybille MezgeFoto: Presse

Das 2012 gegründete deutsche Womenswearlabel Liv Bergen muss langfristig umdenken. Inhaberin und Gründerin Sybille Mezger im Kurzinterview über Kurzarbeit, Solidarität und die Frage, ob wir uns als Branche tatsächlich umstellen werden. 

Der stationäre Handel steht seit Wochen still und öffnet ab heute nach und nach seine Türen. Doch was sind die bisher größten Veränderungen die damit für Sie einhergehen?
Wir haben aktuell keine Auslieferungen mehr, ebenso keine Nachbestellungen mehr. Die tägliche Arbeit in unserem Back Office steht auch weitgehend still. Der Rechnungseingang tröpfelt auch logischerweise, weil jeder die weiteren Tage zunächst beobachten will. Wir erstellen Zahlungspläne, um den Kunden einen größeren Spielraum zu geben.

Wie nehmen Sie ihre Mitarbeiter auf dem Weg durch die Krise mit. Wie sieht ihr aktuelles Mitarbeitermanagement aus?
Wie die meisten Unternehmen, egal ob klein oder groß, haben wir unsere Mitarbeiter zum einen ins Home Office geschickt – das geht bei uns zum Glück ganz gut – und in Kurzarbeit. Bei der wenigen Arbeit, die aktuell anfällt bzw. getätigt werden kann, wollen wir den Fokus auf mögliche Zukunftsveränderungen legen. 

In der Krise das Positive sehen: Einige Stimmen aus der Branche sehen in der derzeitigen Situation ein Umdenken zu einem nachhaltigen Handeln. Stichwort: Verschiebung der Saisons, wodurch bedarfsgerechte Kleidung zur richtigen Zeit vorliegt. Teilen Sie die Meinung? 
Ja, dem stimme ich zu. Es ist sicherlich etwas Positives dran. Die Frage ist nur, ob wir auch nach Corona weiterhin so denken, oder ob dann wieder alles zum Alten zurückkehrt.

Gemeinsam durch die schweren Zeiten. Wie drückt sich das ‚Gemeinsam’ für Sie aus? 
Unser wichtigstes Schlagwort ist momentan ‚Solidarität’. Das heißt, wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden und Produzenten einen Weg finden, der allen gerecht werden kann. Das Weitergeben eines Problems hilft niemandem, da dadurch ein anderer das Problem bekommt. Damit ist niemandem Geholfen.