Das Lifestyle-Modeunternehmen Scotch & Soda ist insolvent und hat für seine niederländischen Firmeneinheiten die Insolvenz beantragt. Trotz Rekordumsätzen führte nach eigenen Aussagen ein „strukturelles Cashflow-Defizit“ dazu, um gegen die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie und hoher Inflation zu steuern.
Alle niederländischen Einheiten insolvent Bereits am Montag haben in Amsterdam und Haarlem die Gerichte alle niederländischen Einheiten von Scotch & Soda für insolvent erklärt. Dies betrifft Scotch & Soda Group B.V., Scotch & Soda Retail B.V., Scotch & Soda E-commerce, Scotch & Soda Holdings B.V., Scotch & Soda B.V. und Scotch & Soda Export B.V. Die ausländischen Tochtergesellschaften sind davon nicht betroffen. Das Gericht hat Jasper Berkenbosch, Rechtsanwalt bei Jones Day, zum Konkursverwalter ernannt, um das Insolvenzverfahren in den Niederlanden zu verwalten.
Der aktuellen Situation zum Trotz will die Marke alles unternehmen, um ihre Aktivitäten in den Niederlanden und in den niederländischen Geschäften fortzuführen, während der Konkursverwalter nach einer dauerhaften Lösung sucht, die allen Beteiligten zugutekommt. Die 32 Läden von Scotch & Soda in 21 niederländischen Städten werden in absehbarer Zukunft wie gewohnt geöffnet bleiben.
Dem Problem auf den Grund gehen
Trotz der Tatsache, dass Scotch & Soda das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem Rekordumsatz von 342,5 Millionen Euro abschloss, wirkte sich insbesondere die Covid-Krise zwei Jahre lang negativ auf die Geschäftsergebnisse und die finanzielle Konstitution des Unternehmens aus. Hervorzuheben ist vor allem die Pandemiebedingte Schließung der Läden in den Niederlanden im Dezember 2021/Januar 2022, die die finanzielle Erholung von der Pandemie besonders beeinträchtigte. Die letzten Gewinne des Unternehmens in Höhe von 20 Millionen Euro konnten die Verluste auf dem Heimatmarkt nicht auffangen.
Der Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Energiekrise sowie die hohen Inflationsratentrugen letztendlich zu den bereits erwähnten Cashflow-Problemen bei, mit denen das Unternehmen seit Juni letzten Jahres zu kämpfen hat und die eine kontinuierliche Unterstützung durch seine Kreditgeber:innen und Aktionär:innen mit sich zogen. Der derzeitige Anteilseigner und die Kreditgeber:innen des Unternehmens waren nicht in der Lage, dem Unternehmen aus eigener Kraft aus der Krise zu helfen.
Der Verwaltungsrat will dem Konkursverwalter in seinen Bemühungen unterstützen, einen erfolgreichen Verkaufsprozess in die Wege zu leiten, um die Marke Scotch & Soda in den Niederlanden zu erhalten und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter:innen nach Möglichkeit zu sichern. Das Unternehmen ließ verlauten, sich komplett auf die Suche nach einem Käufer zu konzentrieren.
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