Pelzfrei: Dolce & Gabbana und Moncler gehen voran. Wer folgt?

Moose Knuckles
Foto: Moose Knuckles x Telfar

Der verstärkte Fokus auf langfristige Nachhaltigkeitsstrategien führt in der Mode nicht nur zu kürzeren Lieferketten und umweltschonender Produktionen – auch über Jahrzehnte vorherrschende Materialsünden werden Schritt für Schritt aus den Kollektionen verbannt. Anfang des Jahres erreichte die Industrie eine überraschende Nachricht: Luxusmarke Moncler verzichte zukünftig auf den Einsatz von Echtpelz. Zugzwang oder echtes Umdenken beim Hersteller? Auch weitere italienische Unternehmen, darunter Dolce & Gabanna, verpflichten sich derzeit zur pelzfreien Produktion. Wer folgt?

Pelzfrei: Moncler tritt Fur Free Alliance bei

Die Luxusmode kehrt Echtfellen den Rücken und fokussiert sich auf pflanzliche und vegane Pelzalternativen. Auch das italienische Traditionshaus verpflichtet sich mit seiner Teilnahme am Fur Free Retailer-Programm dazu, Tierpelz ab Herbst/Winter 2023 aus allen Kollektionen zu eliminieren und geht damit mit gutem Beispiel voran. Mittlerweile distanzieren sich immer mehr Modekonsument:innen von Echtpelz und wählen vorzugsweise tierleidfreie Mode. Moncler orientiere sich, nach eigenen Angaben, an anderen Konkurrenzmarken sowie dem veränderten ethischen und umweltbewussten Konsumverhalten. Bisher sind rund 1.500 Marken dem globalen Fur Free Retailer-Programm beigetreten.

Dolce & Gabbana wird pelzfrei und arbeitet an einer nachhaltigeren Zukunft

Dolce & Gabbana ohne Pelz: Ein weiteres italienisches Luxushaus gab im letzten Monat bekannt, dass es keinen Echtpelz mehr in den Kollektionen verwenden werde. Allerdings arbeitet Dolce & Gabbana weiterhin mit Pelzhandwerken in der Lieferkette an nachhaltigeren Kunstfellalternativen aus recycelten Materialien. Demnach sollen umweltfreundlichere Materialien konzipiert und integriert werden, und dennoch Arbeitsplätze erhalten und auf die Expertise von Handwerker:innen gesetzt werden. 

Pelzfreie Kapuzen bei Canada Goose

Bereits seit Jahren setzen sich Tierschutzorganisationen wie PETA dafür ein, dass das kanadische Unternehmen pelzfrei wird. Mit Erfolg: Bis Ende diesen Jahres will der Hersteller, der vor allem für sein Wintersortiment und seine pelzbesetzten Jacken bekannt ist, auf Kojotenpelz verzichten. Weiterhin sorge Canada Goose bis 2025 für den Verzicht auf Färbemittel, Reduzierung der Verpackungen und den generellen Umstieg auf künstliche Fasern. Weiterhin sollen alle Daunenfedern nach dem Responsible Down Standard (RDS) zertifiziert werden. 

Pelzfrei Moose Knuckles
Foto: Moose Knuckles

Auch Moose Knuckles zieht nach und wird pelzfrei

Ein weiteres kanadische Unternehmen hat nach der Bekanntgabe seines Nachhaltigkeitsprogramms verkündet, dass es auf Pelz verzichten wolle. Moose Knuckles gab bekannt, dass Wärmespeicherung auch ohne Echtpelz gewährleistet werden könne. Somit stelle die Brand das Wohlergehen der Tiere über die besonderen Eigenschaften des Materials. Schließlich können außergewöhnliche Produkte mittlerweile auch mit Materialalternativen geschaffen werden. 

Münchner Marke Bogner zieht sich aus dem Pelzgeschäft zurück

Nicht nur italienische und kanadische Unternehmen verzichten mehr und mehr auf Echtpelz, auch das Münchner Luxushaus Bogner entschied sich dazu, sich aus dem Pelzgeschäft zurückzuziehen. Bereits seit der Wintersaison 2018 wurde die Linie ‚Fire + Ice’ gänzlich pelzfrei produziert. Bis Ende diesen Jahres will das Traditionshaus komplett pelzfrei werden und setzt damit ein starkes Zeichen auf dem deutschen Modemarkt. 

Pelzfrei
Foto: Unsplash

Online-Retailer unterstützen den positiven Wandel

Auch stationäre sowie Online-Modehändler wie Breuninger oder Mytheresa verpflichten sich dazu, keine Produkte mehr anzubieten, die Pelz enthalten. Ab Frühjahr/Sommer 2022 erstreckt sich die Verpflichtung bei Mytheresa auf alle Produkte von Tieren, die ausschließlich für die Verwendung ihres Fells gezüchtet wurden, darunter Nerz, Fuchs, Kaninchen, Kojoten u.v.m.