Micky Oye – Aloha from Berlin

Micky Oye
Foto: Micky Oye

Authentische Hawaiihemden ‚Made in Germany‘: Diese Idee kam den Gründern von Micky Oye, Micha Held und Tilo Weber, im gemeinsamen Familienurlaub auf einer Mittelmeerinsel. Ziel der Brand ist es, den ‚Aloha Spirit‘ in Europa, oder noch lieber auf der ganzen Welt zu verbreiten – und das mit nachhaltigen Praktiken und aufrichtiger Handwerkskunst.

Auch wenn beide Gründer aus verschiedenen beruflichen Backgrounds kommen – Tilo als Architekt aus dem Laden- und Messebau und Micha als Verfahrenstechniker quasi direkt vom Schreibtisch: Die beiden verbindet die Liebe zum Beach. Die Gründung von Micky Oye bedeutet für die beiden „dem Aloha-Spirit ein Stück näher zu sein“. Und das wollen die beiden auch für ihre Kunden erreichen. Inspiration dafür beziehen sie natürlich von der Insel Hawaii. Denn wenn man hier die Einstellung des Aloha-Spirit teile, so Tilo und Micha, sei man für die Hawaiianer:innen automatisch ‚Kind des Landes‘, egal woher man komme. „Das ist großartig und deshalb ist es auch egal, auf welchem Kontinent das Hemd entsteht, solange es authentisch und ehrlich ist“, so die beiden weiter. 

„Es geht uns um den Aloha-Spirit. Wenn du diese Einstellung teilst, nennen dich die Hawaiianer:innen ‚Kind des Landes‘, egal woher du kommst.“

Micky Oye
Gründer Tilo Weber und Micha Held Foto: Micky Oye

Dennoch ist es ihnen wichtig auf den Ursprung des Hawaiihemdes zu verweisen. So dreht sich auf der Website von Micky Oye eine ganze Page um die Geschichte des ‚Aloha Shirts‘, wie es hier genannt wird. Japanische und chinesische Immigranten hätten das Shirt im 19. Jahrhundert wohl auf die Insel gebracht. Eine erste Zeitungsanzeige, die das Hawaiihemd als Mode bewarb, sei auf das Jahr 1935 zurückzudatieren. Michas und Tilos Begründung für den kleinen Geschichtsexkurs innerhalb ihres Online-Auftritts lautet: „Gerade bei einem Aloha Shirt sollten einem die Wurzeln und die Entstehungsgeschichte bewusst sein. Ansonsten bleibt das Hawaiihemd für viele Träger der Klassenclown des Kleiderschranks. Überall zu finden, laut und launisch, und von niemandem wirklich ernst genommen.“

„’A’a i ka hula; waiho i ka hilahila i ka hale“ – „Get up and dance and leave the shyness at home“

Was den ‚Klassenclown des Kleiderschranks‘, der ja genauso einfach nur eine Witzfigur sein könnte, so attraktiv macht? Ganz klar: Der Fun-Faktor und sein unabdingbares Talent, die Menschen zum Lächeln zu bringen. Genau das leistet das Hawaiihemd nämlich. Die Message hinter der Brand ist auf das hawaiianische Sprichwort „’A’a i ka hula; waiho i ka hilahila i ka hale“ zurückzuführen, was soviel bedeutet wie „Get up and dance and leave the shyness at home“.

Micky Oye
Foto: Micky Oye

Nachhaltigkeit und Slow Fashion

Besonders wichtig zu wissen ist aber, dass der Aloha-Spirit nicht einfach nur Spaß bedeutet, sondern mit Nachhaltigkeit Hand in Hand geht: „Alle Hemden werden aktuell in einer traditionellen Schneiderei vor den Toren Berlins von liebenswürdigen Damen mit langjähriger Erfahrung im Textil Business gefertigt. Wir verwenden 100 % Viskose, also ein Material aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Knöpfe sind natürlich aus echten Kokosnüssen gefertigt. Und wir setzen auf langlebige Qualität und Slow Fashion sowie auf möglichst kurze Wege.“ 

Mit der Viskose wurde also ein besonders atmungsaktives Material gewählt, das darüber hinaus im Sommer einen kühlenden Effekt auf der Haut hat. Die Knöpfe aus echten Kokosnussschalen geben den Shirts den letzten, authentischen Feinschliff, denn auch beim Original-Hawaiihemd kamen diese bereits zum Einsatz. 

Vintage-inspirierte Neuinterpretationen

Die Designs der Hemden sind vielfältig. So verfügt das ‚Micky Oye Favorite‘  über einen traditionellen Vintage-Print mit Oldschool-Surfern, Hula-Girls, Schwertfischen und Ukulele-Musikern und ‚His best friend Favorite‘ über einem Print bestehend aus Bildern von Masken, die für einige der Südseekulturen wie Hawaii, Rarotonga, Neuseeland, Tahiti und die Osterinseln typisch sind. Aber auch etwas gängigere Prints, wie beispielsweise weiße Blüten auf rotem Untergrund, ein hawaiianischer Sonnenuntergang oder der Ozean sind mit dabei. Dabei wird stets darauf geachtet, dass Authentizität und Moderne sich die Waage halten: „Wir designen alle Grafiken und Motive neu, aber authentisch. Sie sind also Vintage-inspirierte Neuinterpretationen vertrauter Szenarien und Muster. Dafür suchen wir uns sorgfältig Grafiker und Künstler für die entsprechenden Themenwelten der Shirts aus.“

Die Zukunftsambitionen für die Brand? Micha und Tilo wollen ihre Aloha-Shirts „weltweit nur nur zum Must-have, sondern auch zum beliebten Sammlerstück machen“. Ihnen ist dabei durchaus bewusst, um was für eine Aufgabe es sich handelt – was sie zwar als schwer, aber nicht unmöglich einstufen. Insbesondere die Entwicklung hin zu einem mehr casual Dresscode im Verlaufe der Coronazeit, aber auch schon über die Jahre zuvor hinweg, spielt hier eine wichtige Rolle für die Implementierung der Brand. So ist es nicht undenkbar, dass das Hawaiihemd bald sogar Einzug in die Büros halten könnte. Die Trendentwicklung zeigt: Die Siebziger, wilde Prints und mutige Looks feiern dank vorangegangener Corona-Tristesse ein Comeback. Ein trauriger, aber dennoch relevanter Faktor, der Micky Oye darüber hinaus in die Karten spielen könnte: ‚Dank‘ des Klimawandels werden sommerliche Pieces wie das Hawaiihemd wohl mit der Zeit immer beliebter werden. 

Der Brandname bedeutet übrigens soviel wie der hawaiianische Ausdruck ‚Miki’oi!‘ – ‚Hervorragend gemacht!“ 

Dieser Artikel erschien in J’N’C News 2-2021.