Black Boy Knits – One-Man-Show

Black Boy Knits
Foto: Presse

Bei Jacques Agbobly und seiner Brand Black Boy Knits (BBK) ist der Name Programm – es handelt sich nämlich um ein black-owned Business und aktuell auch noch um eine One-Man-Show, die dahintersteckt. Der junge New Yorker Designer, der gerade erst an der Parsons School of Design seinen Abschluss gemacht hat, hatte nach der Uni eigentlich andere Pläne. Die Pandemie machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung und aus der Jobnot heraus, startete er viel früher als erwartet sein eigenes Label – die Idee für Black Boy Knits hatte er nämlich schon 2019. 

Black Boy Knits
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Black Boy Knits: Aus der Not geboren

Das kleine Knitwear-Label hat auf Instagram bereits Liebe von Gen Zs Lieblings-YouTuberin Emma Chamberlain bekommen. Diese postete nämlich ein Foto von sich am Pool, auf dem sie das erste von Jacques Agbobly für Black Boy Knits designte Teil trägt. Verlinkt hat sie darauf Agboblys persönliches Instagram-Profil (@illinoize), von dem sie scheinbar gleich ein ganzes Two-Piece-Set custom-designt bekommen hat. Bei dem Teil, das Black Boy Knits gerade im Webshop im Angebot hat, handelt es sich allerdings einzig um gestrickte Tanktop, das sie trägt. Erhältlich ist es momentan in zwei verschiedenen Ausführungen, die Farben kann sich der Kunde aber komplett selbst aussuchen, da Agbobly aktuell vollständig Made-to-Order arbeitet. Der Post einer Influencerin wie Emma Chamberlain ist ein ganz schöner Meilenstein für solch eine junge Brand, gerade wenn man bedenkt, dass sie zunächst nur Pandemie-bedingt gestartet wurde. Im Gespräch mit J’N’C erzählt Jacques Agobly, wie es eigentlich zum Launch von Black Boy Knits kam:

Black Boy Knits
Jacques Agbobly Foto: Presse

„Eigentlich hatte ich vor, mein eigenes Label erst viel später zu gründen, nachdem ich bereits eine Weile in der Branche arbeiten konnte, um mehr Perspektiven zu gewinnen. Aufgrund der Pandemie musste ich meine Situation jedoch neu bewerten und vollständig in das Projekt eintauchen, um meinen Traum in die Realität umsetzen. Im Moment bin ich die einzige Person im Team, was mir die Freiheit gibt, kreative Entscheidungen in meinem eigenen Tempo zu treffen.“

Glück im Unglück also: Die Freiheiten und Herausforderungen einer eigenen Brand lassen Agbobly und Black Boy Knits momentan rasant wachsen. Aktuell arbeitet Agbobly an seiner zweiten Kollektion, die mehr Herbst-/Winter-Teile beinhalten wird. Außerdem befindet er sich in der frühen Entwicklungsphase einer vollständigen Kollektion, aber bis dahin wird es wohl noch ein wenig dauern – vielleicht wird sich bis dahin sogar das Team vergrößert haben, so sein Wunsch. 

„Aufgrund der Pandemie musste ich meine Situation neu bewerten und vollständig in das Projekt eintauchen, um meinen Traum in die Realität umsetzen.“

Black Boy Knits
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Gen Z: Mode als Sprachrohr

Mit Black Boy Knits scheint der Designer den Zahn der Zeit getroffen zu haben, woran man sieht, dass das Timing am Ende wohl doch gestimmt hat. Denn mit seinem Fokus auf „schwarze, queere und migrantische Narrative“, wie er selbst sagt, repräsentiert er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Generation – und das eben auch durch die Mode. Das beginnt bei dem oder den Menschen, die hinter einer Brand stehen und erstreckt sich bis hin zu ethischen, sozialen und nachhaltigen Praktiken. Made-to-order, wie BBK aktuell arbeitet, eliminiert beispielsweise Überschüsse in der Produktion. Zudem werden die Kleidungsstücke inhouse auf einer handgesteuerten Strickmaschine gefertigt. Darüber hinaus nutzt Agbobly nur natürliche Fasern, die biologisch abbaubar sowie umweltfreundlich sind. Dazu sagt er:

Black Boy Knits
Foto: Presse

„In meinem Designprozess berücksichtige ich die Materialien oft vor allem anderen. Ich habe die Strickmaschine in meinem ersten Studienjahr entdeckt und war sofort von den endlosen Möglichkeiten an Materialien angezogen, die ich von Grund auf neu herstellen konnte.“ 

Mit Black Boy Knits beweist Jacques Agbobly, dass man aus schweren Zeiten durchaus etwas Positives ziehen kann – er hofft, dass seine Geschichte auch andere inspirieren wird:

„Nachdem ich auf dem Höhepunkt der Pandemie meinen Abschluss gemacht hatte und Zeuge all der Gewalt geworden war, die Schwarze erdulden mussten, hat meine geistige, emotionale und körperliche Gesundheit einen unermesslichen Tribut gefordert. Es war äußerst entmutigend, nicht in der Lage zu sein, füreinander da zu sein und sich in schwierigen Zeiten gegenseitig zu halten. Aber ich konnte all diese Energie in die Mode stecken und mich wieder in sie verlieben, und das brachte mich dazu, Black Boy Knits zu launchen.“

Mehr unter blackboyknits.com.