Adidas engagiert sich als einer der führenden Sportartikelhersteller bereits seit vielen Jahren, nachhaltiger zu werden und verkündete erst kürzlich, sich dazu zu verpflichten, seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 (im Vergleich zu 2017) um 30 Prozent zu verringern und bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden. Eine Kooperation mit dem nachhaltigen Sneakerlabel Allbirds ist dafür ein wichtiger Schritt nach vorne – auch in Sachen Knowledge-Sharing. Mit einem CO2-Fußabdruck von nur 2,94 kg/Paar ist der Laufschuh Futurecraft.Footprint ein Ausblick in die Zukunft der Schuhproduktion.
Persönliche Bestleistung
Dass sich hier zwei konkurrierende Unternehmen zusammenschließen, um eigens entwickelten Technologien und Materialinnovationen zur Entwicklung eines Designprozesses mit niedrigeren Emissionen zu teilen, ist dabei genauso beindruckend wie der niedrige CO2-Fußabdruck. Doch nur durch das Teilen der eigenen Expertise können beide Marken auch eine persönliche Bestleistung erzielen. Dabei legten sie dem jeweils anderen ihre Materialien, Lieferketten und Innovationen offen.
Mit einem CO2-Fußabdruck von nur 2,94 kg CO2e pro Paar und 63 Prozent weniger Emissionen bei der Herstellung (verglichen mit einem vergleichbaren Laufschuh – Adizero RC3 mit 7,86 kg CO2e) steht Futurecraft.Footprint für einen neuen Ansatz des nachhaltigen Designs und alternativer Herstellungsmethoden, mit denen massiv CO2 eingespart werden kann.
„Unsere Kooperation mit Allbirds ist ein wunderbares Beispiel dafür, was passieren kann, wenn zwei konkurrierende Firmen aus derselben Branche die Chancen einer Zusammenarbeit erkennen und gemeinsam etwas Neues entwerfen“, so Brian Grevy, Executive Board Member Global Brands bei Adidas. „Echtes Teamwork und der offene Zugang zu Know-how und Ressourcen des jeweils anderen – das umfasst Allbirds’ Know-how im Bereich der Berechnung von CO2-Emissionen und seine Erfahrung mit natürlichen Materialien sowie Adidas’ Expertise im Bereich Herstellung und Sportschuhe – haben diesen Meilenstein der Sportindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität möglich gemacht. Doch diese Zusammenarbeit ist auch zugleich eine Aufforderung an andere Unternehmen, dasselbe zu tun, und zeigt ihnen, dass Klimaneutralität erreichbar ist.“
Digitale Zusammenkunft
Ganz im Sinne eines Entwicklungsprozesses mit geringem CO2-Ausstoß arbeiteten die Teams von der Entwicklung bis hin zur Ausführung digital, über mehrere Zeitzonen hinweg und auf entgegengesetzten Seiten des Planeten zusammen. Mit einer analytischen Vorgehensweise sahen sich die jeweiligen Mitarbeitenden aus den Bereichen Produktdesign, Materialinnovation, Nachhaltigkeit und Lieferkette jede Komponente und alle Aspekte des Prozesses gemeinsam an. In weniger als zwölf Monaten erfanden sie so Materialien, Herstellungsverfahren und sogar Verpackungen neu, um den möglich niedrigsten Fußabdruck zu erreichen – und das, ohne dabei Abstriche bei der Leistung des Schuhs in Kauf zu nehmen.
Tim Brown, Co-Founder & Co-CEO bei Allbirds erklärt: „Wir glauben, dass es die größte Herausforderung unserer Generation ist, den Klimawandel aufzuhalten – und das kann niemand alleine bewältigen. Wir müssen neue Geschäftsmodelle, neue Innovationen und neue Arten der Zusammenarbeit finden. Unsere Partnerschaft mit Adidas ist ein solches Beispiel dafür. Im vergangenen Jahr haben unsere zwei Teams Hand in Hand auf das gleiche Ziel hingearbeitet, einen Schuh zu entwickeln, der so nah an null CO2-Emissionen ist, wie es uns nur irgendwie möglich war. Das Ergebnis ist ein aufregender Schritt nach vorne, und hoffentlich ein Beispiel, dem andere folgen werden.“
Weniger ist mehr
Der neue Schuh vereint zwei der hauseigenen Technologien der beiden Firmen, die sich gegenseitig wunderbar ergänzen. Die Futurecraft.Footprint Zwischensohle beruht auf der bekannten Adidas Lightstrike Zwischensohle und wurde nach den gleichen Leistungsstandards getestet. Das Material der Futurecraft.Footprint Zwischensohle wurde mit Allbirds’ auf Zuckerrohr basierendem SweetFoam überarbeitet – eine natürliche Alternative, die weniger CO2 ausstößt.
Noch eine gelungene Zusammenarbeit im Bereich Materialien: Das neu entwickelte Obermaterial ist mit 70 Prozent recyceltem Polyester und 30 Prozent natürlichem Tencel, einem Material aus Zellstoff, gemacht, was für ein weiches und leichtes Obermaterial sorgt, das seinen Leistungsansprüchen gerecht wird und wesentlich weniger CO2 ausstößt.
„Bei diesem Projekt war weniger wirklich mehr. Um es nicht nur bei den Materialien, sondern auch bei der Herstellung minimalistisch zu halten, sind wir bis zum Extrem gegangen und haben nur jene Dinge am Schuh behalten, die für seine Leistungsfähigkeit wirklich unabdingbar waren“, berichtet Florence Rohart, Senior Footwear Designer bei Adidas. Jamie McLellan, Head of Design bei Allbirds fügt hinzu: „Sowohl das Obermaterial als auch die Außenkonstruktion sind vom Tangram-Prinzip inspiriert. Alle individuellen Teile zusammen produzieren in der Herstellung so wenig Stoffreste wie möglich. Das vermeidet Abfälle.“
Der erste Prototyp kommt im Mai im Rahmen eines limitierten Creators-Club-Produktlaunches auf 100 Paare limitiert auf den Markt und wird im Herbst/Winter 2021 für die breite Masse, ebenfalls limitiert auf 10.000 Paare, erhältlich sein. Für Frühjahr/Sommer 2022 ist dann eine größere Auflage geplant.