Am Montag gab die Premium Group überraschend bekannt, ihre Homebase Berlin nicht zu verlassen und wie geplant Teil der Frankfurt Fashion Week zu sein. Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, Messe Frankfurt äußert sich nun im J’N’C Kurzinterview zu der aktuellen Situation.
Ab wann kristallisierte sich für die Messe Frankfurt heraus, dass der finale Umzug der Premium-Events an die Main-Metropole nicht mehr gelingt?
Auch für uns war das eine sehr kurzfristige Entwicklung. Aus unserer Sicht gibt es und gab es zu keinem Zeitpunkt Zweifel an den Erfolgsaussichten unseres Konzepts und dem Potenzial, dass der Standort Frankfurt birgt. Einzig die Pandemie hat uns immer wieder ausgebremst.
Wie stehen Sie zu der Entscheidung der Premium Group?
Wir bedauern die Entscheidung. Unser Ziel war es immer, für den Markt eine zentrale und zeitgemäße Lösung im Hinblick auf alle relevanten Modesegmente zu entwickeln. Das war der klare Wunsch unserer Kund:innen. Gemeinsam mit unseren internationalen Partner:innen werden wir weiter daran arbeiten und der Fashion Community eine attraktive Plattform hier in Frankfurt bieten.
Sie haben deutlich gemacht, dass das Konzept der FFW bestehen bleibt – auch ohne die Premium. Was bedeutet das für das Nachhaltigkeitsflagschiff der Modemessen, die Neonyt? Wie wird die terminliche Ausrichtung für den Sommer aussehen? Und wie schätzen sie so kurzfristig nach der News die Einstellungen der Austeller:innen und Besucher:innen dazu ein?
Wir stehen in engem Schulterschluss mit ausstellenden Unternehmen und Partner:innen der Neonyt. Insbesondere die Aussteller:innen der Neonyt wissen um unsere Verlässlichkeit und die Bedeutung der Neonyt mit ihrem weltweit einzigartigen Konzept, ihrer Strahlkraft und ihrer Chancen. Als Flaggschiff für nachhaltige Mode und Advanced Fabrics sowie als Gastgeberin der Fashionsustain-Konferenz werden die Formate der Neonyt mit dem Zukunftsthema Nachhaltigkeit und der starken Cross-Sector-Community weiterhin zentraler Teil der Frankfurt Fashion Week sein.
Im Markt herrschen nun viel Aufregung und offene Fragen: Was ist Ihre Botschaft an die Branche?
Wir sind weiterhin überzeugt, dass das ganzheitliche Ecosystem der Frankfurt Fashion Week der Branche und allen Teilnehmenden ein zeitgemäßes und relevantes Angebot macht. Der zentrale Standort, das internationale Textilnetzwerk der Messe Frankfurt mit über 50 Veranstaltungen weltweit, die Zusammenarbeit mit dem Fashion Council Germany, dem United Nations Office for Partnerships und vielen weiteren internationalen Partnern sowie der hiesigen starken Kreativwirtschaft sind nur einige von vielen guten Gründen hierfür. Bereits der pandemiebedingt reduzierte Start stieß in Medien und Branche auf sehr positive Resonanz und hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Über weitere Updates oder Änderungen werden wir zeitnah informieren.