Watchfinder & Co. entfernt Geschlechterklassifizierungen

Tinie Tampah für Watchfinder & Co.
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Als erster Uhrenverkäufer in Deutschland entfernt Watchfinder & Co. die „überflüssige, restriktive und veraltete“ Geschlechterkennzeichnung von seiner Website. Diese schreibe Uhren bestimmte Geschlechter zu und untergrabe damit den persönlichen Geschmack und die Größenwahl der Menschen. Daher werden ab sofort Uhren lediglich als klein, mittel oder groß gekennzeichnet. Gemeinsam mit Musiker Tinie Tempah, der im übrigen vom GQ Magazine zum bestangezogenen Mann Großbritanniens ausgezeichnet wurde, ruft Watchfinder & Co. nun Hersteller dazu auf, alle Schmuckstücke und Uhren standardmäßig geschlechtsneutral zu gestalten.

Mit Stereotypen brechen

Der Schritt folgt einem Trend unter Prominenten und Verbrauchern gleichermaßen Stereotypen zu unterlaufen und Uhren zu tragen, die ursprünglich – und ausschließlich – für das andere Geschlecht entworfen und vermarktet wurden. So würden beispielsweise Rapper traditionell mit großen Statement-Uhren in Verbindung gebracht, während Kanye West regelmäßig mit einer kleinen und sehr wertvollen 22-Millimeter-Cartier Crash gesehen. Jay-Z hingegen ist bekannt dafür, dass er eine 27-Millimeter-Jaeger Reverso Duo bevorzugt und Harry Styles trägt gerne eine 32-Millimeter-Rolex Precision. All diese Uhren würden jedoch traditionell als ‚Frauengrößen’ im Sinne der Geschlechterkategorisierung gelten.

Umgekehrt funktioniert der Trend genauso: Denn auch bei Frauen geht der Trend zunehmend zu größeren Uhren. Victoria Beckham wird oft mit einer 40-Millimeter-Rolex Daytona gesehen, Rosie Huntington-Whitely mit einer 40-Millimeter-Patek Philippe Nautilus und Charlize Theron mit einer riesigen – und unglaublich dicken – 44-Millimeter-Rolex Deepsea Taucheruhr, die Tiefen von bis zu 3.900 Meter unter dem Meeresspiegel aushalten kann.

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Uhrenhersteller gehen den Trend mit

Eine Analyse von Watchfinder & Co. hat herausgefunden, dass viele Uhrenhersteller trotz des Widerwillens, die traditionellen Geschlechterklassifizierungen über Bord zu werfen, zunehmend auf diesen Trend eingehen. Rolex hat vor kurzem ihre 26 Millimeter große ‚Lady’-Datejust auf 28 Millimeter vergrößert und ihre Pearlmaster für Damen von 29 Millimeter auf 39 Millimeter erhöht – eine Größe, die traditionell als Männergröße angesehen wurde. Tudor, im Besitz von Rolex, geht den anderen Weg und lancierte kürzlich eine kleinere 39-Millimeter-Version seiner ‚Herren’-Taucheruhr Black Bay. IWC brachte derweil eine 36-Millimeter-Version der klassischen Fliegeruhr auf den Markt.

„Ich liebe Mode und trage das, worin ich mich am wohlsten fühle. Bei Uhren mag ich an manchen Tagen ein größeres, auffälliges Stück und an anderen Tagen etwas Kleineres. Die Leute sollten tragen können, was sie wollen, wenn es um Uhren geht – wir alle haben unseren eigenen Stil. Es ist nicht die Aufgabe der Marken, uns das vorzuschreiben“, so Rapper Tinie Tempah. Matt Bowling, Mitbegründer von Watchfinder & Co. ergänzt: „Wir sind der Meinung, dass die Kategorisierung einer Uhr als Männer- oder Frauenuhr sowohl überflüssig als auch restriktiv und veraltet ist. Jeder sollte in der Lage sein, den Stil zu wählen, den er oder sie möchte, ohne dass man ihr oder ihm vorschreibt, ob die Uhr für das eigene Geschlecht geeignet ist oder nicht. Indem wir die Kategorien für Männer und Frauen aus unserem Geschäft entfernen, ermutigen wir unsere Kunden, mehr Uhren zu entdecken und helfen ihnen, die richtige Uhr für sich zu finden. Da ein großer Teil der Herrenuhren immer kleiner und die Damenuhren immer größer werden, sind wir der Meinung, dass die Geschlechterkategorien nun überflüssig sind.“

Mehr unter watchfinder.com.