Die nachhaltige Modebranche steht derzeit vor zahlreichen Herausforderungen, darunter Zirkularität, politische Regularien, Personalfragen und Inflation. Diese Themen prägten die 54. Innatex, die vom 20. bis 22. Juli 2024 in Hofheim-Wallau bei Frankfurt am Main stattfand. Über 200 Labels präsentierten ihre Kollektionen und tauschten sich aus, darunter sowohl etablierte Unternehmen als auch Newcomer. Expert:innen vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft und dem Handelsverband Hessen waren ebenfalls vor Ort.

Nachhaltigkeit als kollektive Verantwortung
Lena Böringschulte, Head of Sustainability bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf, betonte die Bedeutung von Kooperation und Einbindung der Kund:innen, um die Modebranche nachhaltiger zu gestalten. „Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht darum, wer die größten Fortschritte und Erfolge als Erster erzielt, sondern darum, die gesamte Branche nachhaltiger zu gestalten. Durch den Austausch von Erfahrungen und das Lernen voneinander können wir zusammen voranschreiten. Indem wir unsere Kund:innen aktiv in den Nachhaltigkeitsprozess einbinden, schaffen wir eine Modewelt, die Verantwortung und Stil vereint.“

Diskussionen über Herausforderungen und Lösungen
Böringschulte war ebenso Speakerin auf dem Fachpanel des Handelsverbands mit dem Titel Toolbox für den Handel diskutierten Expert:innen sowie auch Jochen Ruths (Inhaber Bekleidungshaus Peter Ruths, Präsident Handelsverband Hessen, Vizepräsident Handelsverband Deutschland) Roman Degenhardt (Inhaber Der Schuhladen, Geschäftsführer Zehenspiel Barfußschuhe, Mitgründer der Initiative #schuhandelhatzukunft), Eva Bovet (Inhaberin Betten Raab) sowie Cheryll Mühlen (Chefredakteurin Textilmitteilungen, J’N’C und Green Knowledge) als Moderatorin. Gemeinsam sprach die Runde über die Bedeutung von Personalschulung, Beratung und Information sowie die Relevanz von Veränderungen und konnte im Anschluss mit dem Publikum durch Einwände und Anregungen in einen spannenden Austausch gehen. Katrin Rieber von Tentation und andere Label-Vertreter:innen waren sich zudem einig, dass das Modenarrativ flexibler werden muss, um auf die veränderten Bedingungen der Rohstoffverfügbarkeit zu reagieren.

Veränderungen in der Lieferkette
Trotz einer allgemeinen Zurückhaltung der Konsumbereitschaft zeigte die Community eine konstruktive Haltung. Einkäuferin Lena Gerst von Konsekvent Kempen lobte den Austausch und die wertvollen Kontakte, die auf der Messe geknüpft wurden. Die präsentierten Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2025 setzten auf leichte Textilien wie Leinen und Musselin aus Bio-Baumwolle. Viele Konzepte beinhalteten kunstvolle Prints und fließende Silhouetten, wobei die Looks eleganter, aber nicht konservativ wirkten.
Der Innatex Showroom in Bern findet vom 18. bis 19. August 2024 statt und präsentiert rund 50 Labels. Die 55. Innatex ist für den 18. bis 20. Januar 2025 geplant.
Mehr unter innatex.de.