Mais und Reis – Getreide in der Modeindustrie

Mais und Reis - Getreide in der Modeindustrie
The Rice Society

Getreide scheint auf den ersten Blick eine irrelevante Rolle in der Modeindustrie zu spielen. Wenn jedoch pflanzliche Alternativen für Leder betrachtet werden, wird deutlich, dass verschiedene Pflanzen wie Äpfel, Ananas, Bananen und Pilze sich als geeignet erweisen, um lederähnliche Stoffe herzustellen. Es gibt eine zunehmende Experimentierfreude mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, um umweltfreundliche und recycelbare Materialien für die Bekleidungsproduktion zu entwickeln. Diverse Unternehmen haben mit auf dieser Idee basierenden Konzepten bewiesen, dass auch Getreidesorten wie Reis und Mais verwendet werden können, um nachhaltige und strapazierfähige Textilien herzustellen.

Mais und Reis - Getreide in der Modeindustrie
The Rice Society

The Rice Society

Das Unternehmen The Rice Society startete im Jahr 2012 damit, Sneaker aus Reisspreu herzustellen. Unter Reisspreu versteht man die Schalen des Reiskorns, die bei der herkömmlichen Reisverarbeitung übrigbleiben. The Rice Society recycelt diese Reisspreu und verarbeitet sie zusammen mit weiteren pflanzlichen Bestandteilen wie Mais und Kaffee sowie recyceltem Polyurethan zu einem lederähnlichen Material. In Kombination mit GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle entsteht ein robuster und stilvoller Sneaker. Die Sneaker-Marke legt ihren Fokus auf Innovation, zeitloses Design und absolute Transparenz. Die Nachhaltigkeit des Unternehmens wird nicht nur durch die GOTS- und PETA-Zertifizierung unterstrichen, sondern auch durch den Bezug der Reisspreu von einer lokalen Plantage. Die Paella-Reisplantage, von der die Reisspreu stammt, befindet sich nur 40 Kilometer von der hauseigenen Produktion in Elche, Spanien, entfernt. Die Schuhe sind nicht nur online erhältlich, sondern auch in ausgewählten Geschäften wie Glore, Salamander, Loveco und Geschwisterliebe.

ricescociety.com

Mais und Reis - Getreide in der Modeindustrie
Porter Yoschida Kaban x Toray

Porter Yoschida Kaban x Toray

Das Unternehmen Porter Yoshida Kaban produziert in Japan hochwertige Nylontaschen. In Zusammenarbeit mit Toray, einem führenden japanischen Nylonhersteller, wurde die bekannte Taschenserie Tanker überarbeitet. Durch innovative Verarbeitung von Pflanzen und fortschrittliche Spinnverfahren gelingt es den Marken, ein auf Pflanzen basierendes Nylon zu entwickeln, das genauso stark und hitzebeständig wie herkömmliches.

Verfahren zur Herstellung pflanzlichen Nylons

Als Pflanzenbasis wurden Mais- und Rizinuspflanzen gewählt. Der Mais wird mittels technischer Verfahren verzuckert und fermentiert, wodurch eine enzymatische Umwandlung stattfindet. Dieser Stoff wird dann mit raffiniertem Rizinusöl gemischt. Durch Polymerisation werden die beiden Stoffe miteinander verbunden und es entsteht ein nylonartiges Material, genannt N510. Die Herstellung ähnelt der von Polyester. Das resultierende Material ist äußerst robust, schmutz- und wasserabweisend, wodurch es sich ideal als Außenstoff für Rucksäcke eignet.

Neues Material für Tanker-Rucksäcke

Das pflanzliche Nylon wird daher für die Tanker-Rucksäcke als Außenstoff verwendet und mit einem synthetischen Stoff aus recycelten Fischernetzen als Futtermaterial kombiniert. Yoshida ist damit die erste Marke, die einen Stoff dieser Art entwickelt hat. Das Unternehmen möchte so der Verknappung von Rohstoffen sowie den globalen Umweltproblemen entgegenwirken. Ein weiterer Fokus liegt darauf, der Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten gerecht zu werden.

yoschidakaban.com