Mischgewebe als große Herausforderung für Recycling

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Recycling ist ein Thema, mit dem sich mittlerweile fast jedes Unternehmen auseinandersetzen muss. Auch in der Modebranche stellen immer mehr Betriebe recycelbare und kreislauffähige Produkte her. Entscheidend dabei ist, dass ein Produkt in der Regel nur dann in den Kreislauf zurückgeführt werden kann, wenn es recyclingfähig ist. Um dies zu gewährleisten, müssen bereits beim Produktdesign sowie bei der Produktions- und Materialauswahl bestimmte Kriterien beachtet werden.

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Faser zu Faser Recycling als nachhaltige Lösung

Eine dieser Voraussetzungen ist, dass bereits bei der Produktentwicklung das spätere Recycling mit eingeplant werden muss. Damit sich in Zukunft jedes Unternehmen dieses Aspekts bewusst ist, hat die EU in ihrer ‚EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien‘ wichtige Richtlinien festgelegt, die es zu beachten gilt. Ein Produkt sollte möglichst zu 100 Prozent aus einem Material wie zum Beispiel aus pflanzlichen Stoffen wie Baumwolle und Leinen oder aus synthetischen Qualitäten wie Polyester bestehen. Diese können dann als Faser zu Faser recycelt werden, so dass sie nach dem Recyclingprozess genau die gleiche Qualität vorliegen haben wie vorher. Daher lassen sich Stoffe wie Polycotton bisher nur sehr schwer oder gar nicht recyceln. Eine Vielzahl von Recyclingfirmen nimmt diese erst gar nicht an, da das Recycling der Stoffe oder bestimmter Teile nicht möglich ist. Oft sind bestimmte Kleber, Chemikalien oder zu viel Mischgewebe daran schuld, dass die Stoffe nur ‚downcycled‘ werden können oder sogar verbrannt werden müssen. Ein gutes Faser-zu-Faser-Recycling kann so nicht stattfinden.

Wichtige Richtlinien für das Recycling

Ein Großteil der Bekleidungsproduktion besteht bisher aus Mischfasern. Dies hat zur Folge, dass die Modeindustrie mit großen Mengen an Textilabfällen konfrontiert ist. Diese Produkte können nicht recycelt werden, sind nicht Teil der Kreislaufwirtschaft und stellen somit eine große Umweltbelastung dar. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre die Einführung von Regelungen beziehungweise die Einhaltung der EU-Textilrichtlinien. Diese stellen sicher, dass bei der Materialauswahl darauf geachtet wird, dass Kleidung aus Monomaterialien besteht, die als Faser zu Faser recycelt werden können.

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Welche Lösung wird das Rennen gewinnen?

Ein zweiter Schritt, der bereits angegangen wurde, ist die Entwicklung eines Systems, mit dem Stoffe aus verschiedenen Materialien, Mischgeweben, getrennt und recycelt werden können. Die Green Machine, an der die H&M Foundation und das HKRITA seit 2016 forschen, hat bereits Erfolge bei der Trennung und Wiederverwertung von Stoffen aus verschiedenen Fasern erzielt. 2022 wurde die Green Machine bereits mit dem R&D Award und dem ITMF Award ausgezeichnet, 2023 mit dem Edison Award. Das Projekt soll 2024 mit dem Ziel abgeschlossen werden, mindestens eine kommerziell tragfähige Methode für das Recycling von Mischtextilien in großem Maßstab zu finden.

Ein weiteres Projekt, an dem H&M beteiligt ist, ist die Worn Again-Technologie für Textilrecycling in Zusammenarbeit mit Sulzer. Als strategischer Partner von Worn Again Technologies erforscht die H&M-Gruppe die Textilrecyclingtechnologie für Mischgewebe. Das Unternehmen Sulzer, das über langjährige Erfahrung in den Bereichen Trenn-, Misch- und Polymerisationstechnologien verfügt, wird die Anlagen und Technologien für die Umsetzung des Projekts zur Verfügung stellen. Ziel von Worn Again ist es, kommerzielle Anlagen zu entwickeln, die jeweils bis zu 50.000 Tonnen Alttextilien in Polyester und Zellulose umwandeln und so in den Kreislauf zurückführen können. Auch dieses Projekt befindet sich noch in der Entwicklungsphase.

Auch andere Unternehmen wie Mistra Future Fashion und Rittec forschen in diesem Bereich und haben bereits Lösungen gefunden. Die große Frage ist, welche dieser Technologien den Markt erobern wird. Bisher werden die meisten Verfahren nur punktuell eingesetzt, da sie zum Teil sehr aufwändig und teuer sind. Um die Entwicklung voranzutreiben, sind Investitionen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure der Lieferkette notwendig.