Die international renommierte Stoffmesse Munich Fabric Start (MFS) schloss nach zwei Tagen Laufzeit (3. und 4. September 2024) mit einem positiven Fazit. Die Messe vereinte die Formate The Source, Keyhouse und Bluezone, die sich als strategisch richtig aufgestellt zeigten. Über 1.000 Kollektionen internationaler Hersteller:innen boten den Besucher:innen einen Einblick in die Trends für Herbst/Winter 25/26. Trotz eines Rückgangs von 10 Prozent bei den Besucherzahlen gilt die Messe weiterhin als zentrale Plattform der Textilbranche.
Effizienz durch Neuausrichtung
Trotz der geringeren Besucherzahl war die Messe für führende Marken wie Adidas, Hugo Boss und BMW essentiell. Die Entscheidung, die Messe auf zwei Tage zu komprimieren, erhöhte zudem die Effizienz. Die Konzentration der Bereiche Fabrics und Studios im Obergeschoss des MOC und die Verlagerung des Keyhouse in die Bluezone trugen zu einer besseren Besucherführung bei, die sich kürzere Laufwege bemerkbar machten und somit Synergien stärkten, wie auch Sebastian Klinder, Managing Director Munich Fabric Start, betont: „Wir hatten einen sehr belebten ersten Messetag mit einem stimmungsvollen Get Together am Abend. Den zweiten Tag hätten wir uns stärker gewünscht. Hinsichtlich des Termins, der Angleichung der Messelaufzeit von Munich Fabric Start, The Source, Bluezone und Keyhouse sowie der Neuordnung verschiedener Messebereiche wurden wir darin bestätigt, dass wir strategisch die richtige Entscheidung getroffen haben. Die Munich Fabric Start ist geschätzt, gewünscht und gewollt. Genau darauf kommt es an.“
Auch Susanne Schwenger, Chief Product Officer, Marc O’Polo, bestätigt die Bedeutung und die neue Laufzeit der Messe: „Ich liebe diese Messe! Und ich bin unglaublich dankbar, dass es sie gibt. Denn wir brauchen sie – nicht nur, um uns zu informieren: Für Winter 1 brauchen wir zwar keine Stoffe mehr, aber es gibt noch vieles mit den Herstellern zu klären. Die Munich Fabric Start nutzen wir als Check-up zum Besprechen und zum Verhandeln von Preisen. Für Winter 2 wiederum sind wir noch offen und sehen uns um. Ob uns die zeitliche Verkürzung tangiert? Nein, wir waren immer nur an zwei Tagen da. Das reicht für uns.“ Neben den etablierten Marken wurden auf der Messe wichtige Kollaborationen entlang der Lieferkette und Innovationen im Bereich nachhaltiger Stoffe hervorgehoben.
Nein zu schlechten Gefühlen – Die Trends A/W 2025
Die Munich Fabric Start stand dieses Jahr unter dem Motto Intuition, welches kreative Instinkte und das Bauchgefühl in den Fokus stellte. Trendthemen wie Resilience, Lucid Dream, Gentle Power, Solitaire und Reconnect reflektierten menschliche Gefühle, von Schutzbedürfnis bis zur Rückkehr von Glamour. Ein Highlight war die Rückkehr der Trendforscherin Li Edelkoort nach fünf Jahren auf die MFS, die unter dem Thema Illustration ihre Trends für Autumn/Winter 25/26 präsentierte. Paris, als Symbol für mühelose Eleganz, spielte eine zentrale Rolle, und Edelkoort betonte die Bedeutung von Ordnung in modischen Ausdrucksformen. Li Edelkoort betonte in ihrer Präsentation, dass die Unruhen und das Chaos in der Welt einen modischen Gegentrend erfordern: „Bei all dem, was gerade in der Welt passiert, all dem Krieg und Chaos, müssen wir aufräumen. Zumindest optisch. Unsere Outfits sollten sehr stimmig und ordentlich wirken und das Gute symbolisieren. Lasst uns ein wenig Humor und Kreativität zeigen. Wir sagen Nein zu schlechten Gefühlen!“, so Edelkoort.
Zusammenarbeit als Innovationstreiber für die Textilindustrie
Die rund 40 Talks & Forecasts auf der MFS konzentrierten sich stark auf Collaboration als Schlüssel für die Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Recycling und EU-Regulatorik. Neue Kooperationsplattformen und Netzwerkstrukturen spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Keyhouse fungierte als Schnittstelle zwischen Design, Forschung und Industrie, während innovative Ansätze wie die digitale Direktdruck-Experience und nachhaltige Textilentwicklungen präsentiert wurden. Zudem standen Automatisierung, Digitalisierung und Lösungen für eine transparente Datenerfassung im Fokus, unterstützt durch Aussteller wie Trace Momentum und tex.tracer.
Bluezone – Denim-Community fokussiert auf Kollaboration und Nachhaltigkeit
Über 70 internationale Denim-Mills präsentierten auf der Bluezone ihre neuesten Entwicklungen. Unter dem Motto Denimined stellte Tilmann Wröbel sieben zentrale Trendthemen für die Branche vor, darunter Pimp my waist und There is hope in green. Neue Technologien in Druck, Färbung und Finishing unterstreichen die Innovationskraft der Messe. Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema, dessen Bedeutung mit dem Denim Deal unterstrichen wird. Zu den Unterzeichnern des Denim Deals zählen Advanced Denim, AGI Denim, Bossa, Calik, CBL, DNM, Kipas, Maritas, Naveena, Orta, Realteks und Sharabati. Der Denim Deal wird durch einen Germany Hub in Deutschland weiter ausgebaut.
Die nächsten Veranstaltungen finden wie folgt statt:
View Premium Selection Spring.Summer 26: 03. und 04. Dezember 2024 im Dampfdom Motorworld München
Munich Fabric Start, Bluezone, Keyhouse & The Source Spring.Summer 26: 21. und 22. Januar 2024 im MOC & Zenith Area München
Mehr unter munichfabricstart.com.