Am 1. Oktober 2024 fand in Berlin die Fashion Changers Konferenz statt, die mit über 230 Teilnehmer:innen aus der Modebranche ein großes Interesse auf sich zog. Unter dem Motto Let’s Innovate Fashion versammelten sich Modeexpert:innen, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen, um Ideen für eine nachhaltige Zukunft der Mode zu entwickeln. Die Veranstaltung, die bereits zum fünften Mal stattfand, wurde von den Co-Founders Nina Lorenzen und Vreni Jäckle organisiert. Zu den prominenten Sprecher:innen gehörten Dr. Meike Gebhard von Utopia GmbH, Podcasterin Amanda Lee McCarty, Prof. Marte Hentschel von Vorn, Dr. Gisela Burckhardt von Femnet e.V. und Influencerin Avi Jakobs, bekannt aus Queer Eye Germany.
Die Diskussionen auf der Fashion Changers Konferenz spiegelten die Dringlichkeit wider, mit der die Branche Herausforderungen wie Klimagerechtigkeit und globale Lieferketten angehen muss. Frederike Bartzsch, Sustainability Specialist bei H&M, äußerte sich dazu: „Es ist inspirierend, mit Menschen zusammenzukommen, die den Status Quo der Modeindustrie hinterfragen. Besonders die Fragen zur Klimagerechtigkeit und den globalen Lieferketten sind zentral für unsere Arbeit.“
Dringende Themen im Fokus
In einer Zeit, in der viele Modeunternehmen mit Insolvenz kämpfen und sich der Markt zunehmend an schnellen Produktionsprozessen orientiert, stellte die Konferenz wichtige Fragen zur Transformation der Branche. „Wir brauchen solidarische Konzepte, die oft keinen Platz im kapitalistischen Wirtschaftssystem finden“, betonte Vreni Jäckle in ihrer Eröffnungsansprache. Nina Lorenzen ergänzte: „Statt uns auf Negativmeldungen zu konzentrieren, sollten wir konstruktive Geschichten und Lösungen hervorheben, die uns aktivieren.“
Ein Höhepunkt der Konferenz war das Gespräch zwischen Avi Jakobs und Vreni Jäckle. Jakobs sprach über die Chancen, die sich ergeben, wenn die Modeindustrie Binaritäten aufbricht: „Meine Utopie ist, dass uns die Mode nicht vorschreibt, wer wir sind oder was wir tragen sollen. Vielmehr sollten Kleidungsstücke sich uns anpassen, damit wir die Freiheit haben, das zu tragen, was wir möchten.“
Ein Raum für Austausch und Vernetzung
Die Konferenz bot nicht nur inspirierende Vorträge, sondern auch die Möglichkeit, sich in der Knowledge Area mit verschiedenen Branchenakteuren zu vernetzen. Teilnehmer:innen konnten sich mit Vertreter:innen von Oeko-Tex, Femnet e.V. und vielen anderen Organisationen austauschen. „Trotz der vielen Insolvenzen in der Branche war die Stimmung in Berlin positiv. Es herrschte eine Atmosphäre von Energie und Tatendrang“, so Podcasterin und Schauspielerin Andrea Gerhard.
Die Fashion Changers Konferenz konnte zeigen, dass eine zukunftsgerichtete Modebranche sowohl ökologische als auch soziale Herausforderungen angehen muss, um Fortschritte und neue Chancen zu schaffen. Mit dieser Ausgabe wurde ein wichtiges Signal für den notwendigen Wandel in der Modeindustrie gesetzt.
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