5 Fragen an Andrea Roxin von Quantis über Science-Based Targets for Nature

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Andrea Roxin, QuantisFoto: Presse

Andrea Roxin ist eine anerkannte Expertin für nachhaltige Unternehmensstrategien und eine der führenden Stimmen bei Quantis, einem weltweit anerkannten Beratungsunternehmen, das sich auf wissenschaftlich fundierte Nachhaltigkeitslösungen spezialisiert hat. Mit ihrem fundierten Fachwissen unterstützt Andrea Roxin Unternehmen dabei, nicht nur ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren, sondern auch neue Wege zu finden, um durch umweltbewusste Innovationen echten Mehrwert zu schaffen. 

Quantis ist bekannt für seinen ganzheitlichen Ansatz, der Unternehmen dabei hilft, wissenschaftlich fundierte Ziele – so genannte Science-Based Targets – zu setzen, die sowohl Klima- als auch Umweltaspekte berücksichtigen. Durch die Integration von Biodiversität, Wasserressourcen und Ökosystemen in ihre Geschäftsstrategien bietet Quantis Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen, die auf lokaler Ebene wirken und gleichzeitig globale Herausforderungen adressieren. Andrea Roxin und ihr Team zeigen Unternehmen, wie Nachhaltigkeit zur Grundlage einer erfolgreichen und zukunftsfähigen Geschäftsentwicklung werden kann – nicht nur in der Theorie, sondern in der gelebten Praxis. Wir sprachen mit ihr über die Rolle von Science-Based Targets for Nature, über die wachsende Verantwortung von Unternehmen für die Umwelt und darüber, wie innovative Ansätze die Grundlage für langfristigen Geschäftserfolg schaffen können – weit über die bloße Einhaltung von Vorschriften hinaus.

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Die Science-Based Targets for Nature sind in aller Munde. Kannst du uns kurz erklären, worum es dabei geht?
Klar! Die Science-Based Targets (SBT) basierten ursprünglich auf Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Jetzt gibt es eine Erweiterung – die Science-Based Targets for Nature (SBTN). Sie gehen über das Klima hinaus und beziehen auch Ökosysteme, Biodiversität und den Wasserverbrauch mit ein. Viele Unternehmen sind stark von diesen natürlichen Ressourcen abhängig, und SBTN bietet einen wissenschaftlichen Rahmen, um sie nachhaltig zu managen.

Klingt spannend. Wie setzen Unternehmen diesen Rahmen konkret um?
Das hängt vom Unternehmen ab, aber der erste Schritt ist immer die Analyse Wo sind die ‚Hotspots‘? Welche natürlichen Ressourcen nutzt das Unternehmen am meisten? Ist es Wasser, Land oder Biodiversität? Sobald das identifiziert ist, kann ein Plan entwickelt werden, um die Abhängigkeiten und Auswirkungen zu managen – und zwar auf lokaler Ebene. Wasserknappheit in einer Region beispielsweise ist ein ganz anderes Thema als in einer Region mit reichlich Wasser. Unternehmen müssen das in ihren Strategien berücksichtigen.

Denkst du, dass Unternehmen bereit sind, solche tiefgreifenden Veränderungen vorzunehmen?
Absolut. Was wir sehen, ist ein Paradigmenwechsel. Unternehmen erkennen zunehmend, dass es nicht mehr reicht, einfach nur ihren negativen Einfluss zu minimieren. Es geht darum, einen positiven Beitrag zu leisten, das heißt, Geschäftsmodelle zu schaffen, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch Mehrwert generieren – sei es durch die Nutzung von recycelten Materialien oder regenerative Landwirtschaft.
Nehmen wir den Wasserverbrauch. Wenn ein Unternehmen es schafft, seine Abhängigkeit von Wasser in wasserarmen Regionen zu reduzieren, trägt es nicht nur zur Lösung eines lokalen Problems bei, sondern stellt auch seine langfristige Widerstandsfähigkeit sicher. Das Gleiche gilt für die Biodiversität. Unternehmen müssen sich fragen ‚Welche Ressourcen sind für unser Geschäft am wichtigsten, und wie können wir sie schützen?‘

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Und was ist der nächste Schritt für Unternehmen, wenn sie diese Hotspots identifiziert haben?
Der nächste Schritt ist die Transformation. Das bedeutet, dass Unternehmen nachhaltigere Geschäftsmodelle und Lieferketten entwickeln müssen – und das dauert. Aber es lohnt sich. Wir sprechen hier von einem Zeitraum von mindestens zwei bis fünf Jahren, um signifikante Veränderungen zu erreichen. Doch der Schlüssel ist, dass diese Veränderungen tief in der Unternehmensstrategie verankert sein müssen.

Das klingt nach einer großen Herausforderung. Wieso sollte man dennoch schnellstmöglich handeln?
Weil es auch eine riesige Chance ist. Nachhaltigkeit treibt Innovation voran. Wenn Unternehmen weniger abhängig von endlichen Ressourcen werden, sind sie besser aufgestellt, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Es geht nicht mehr nur darum, Schaden zu reduzieren, sondern echte Werte zu schaffen – für das Unternehmen und die Umwelt.
Und Unternehmen, die nicht handeln, setzen sich großen Risiken aus – sowohl finanziell als auch regulatorisch. Überschwemmungen, Dürren und andere Umweltkatastrophen haben massive finanzielle Auswirkungen. Zudem steigen die Anforderungen an die Berichterstattung über Klimarisiken und Abhängigkeiten von natürlichen Ressourcen. Unternehmen müssen handeln, und zwar jetzt.

Andrea Roxin wird als Speakerin an der kommenden Fashion Changers Konferenz teilnehmen. Dort wird sie ihre Expertise rund um Science-Based Targets for Nature und nachhaltige Geschäftsstrategien mit einem breiten Fachpublikum teilen.

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